Verurteilter Ex-Kunstberater Helge Achenbachs Leben wird doch kein Roman

Düsseldorf · Es sollte das Buch seines Lebens werden. Doch jetzt konnten sich der nach vier Jahren Haft kürzlich wieder frei gekommene Ex-Kunstberater Helge Achenbach und der Autor offenbar nicht auf die Inhalte des geplanten Romans einigen.

 Helge Achenbach in seiner Wohnung im Haus des Enthüllungsjournalisten Wallraff (Archivbild aus dem Juni 2018).

Helge Achenbach in seiner Wohnung im Haus des Enthüllungsjournalisten Wallraff (Archivbild aus dem Juni 2018).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der für Herbst angekündigte Roman „Kunst. Macht. Geld.“ über das Leben des wegen Millionenbetruges verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach wird nicht erscheinen. Der Geschäftsführer des Droste-Verlags, Jürgen Kron, erklärte bedauernd, Achenbach und  Buchautor Hans Onkelbach hätten „zu verschiedenen Passagen unterschiedliche Auffassungen“. Dadurch sei nicht möglich gewesen, ein von beiden Seiten freigegebenes Manuskript zu erstellen, so Kron.

Achenbach war 2014 verhaftet worden, nachdem die Witwe des Aldi-Erben Berthold Albrecht ihn wegen Betruges angezeigt hatte. Achenbach hatte Albrecht Kunst und Oldtimer verkauft, gestand später vor Gericht, dass er dabei mehrfach Rechnungen fälschte, Währungen veränderte oder Preise erhöhte. Er wurde zu sechs Jahren Haft wegen Betruges und zu Schadenersatz von rund 16 Millionen Euro verurteilt. Die Gefängnisstrafe hatte er im Juni zu zwei Dritteln verbüßt und kam frei. Von seinem Salär als Flüchtlingshelfer bei der Diakonie allerdings wird er die Geldforderungen der Albrecht-Familie kaum zurückzahlen können: Seine Kunstberatungsfirmen und seine Monkey’s-Restaurants sind insolvent, sein Privatvermögen weitgehend gepfändet. Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis lebt er im Haus des Enthüllungs-Journalisten Günter Wallraff.

(RP)
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