Instawalk Foto-Arie hinter den Kulissen der Düsseldorfer Oper

Düsseldorf · Zum ersten Mal veranstaltete die Düsseldorfer Oper diesen sogenannten "Instawalk". Das Wort leitet sich ab von Instagram, der Fotoplattform im Internet, auf der Nutzer ihre Fotos teilen, und "walk", dem englischen Wort für Spaziergang.

 Alexandra Flucke machte beim Instawalk mit und steht hier auf der Bühne der Oper.

Alexandra Flucke machte beim Instawalk mit und steht hier auf der Bühne der Oper.

Foto: Anne Orthen

Auf der Suche nach dem besten Motiv werden auch mal Zähne gezeigt. "Du stehst im Weg", schallt es durch den Raum. Schließlich bekommt man nicht jeden Tag die Chance, einen Blick hinter die Kulissen der Düsseldorfer Oper zu werfen. Denn dort, wo sonst "Die Walküre" etwa und "Siegfried" aufgeführt werden, durften leidenschaftliche Fotografen mit ihren Smartphones und Kameras auf Erkundungstour gehen.

Die Hoffnung des Instawalks: Leute abseits des klassischen Publikums auf das Programm des Hauses neugierig zu machen. Dafür luden die Verantwortlichen zahlreiche Instagramer zur exklusiven Foto-Safari durch das Haus ein. Etwas mehr als ein Dutzend folgte der Einladung. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag deutlich über 30 Jahren.

Eine unter den Teilnehmern war Alexandra Flucke, die eigens aus Hattingen angereist war. Als Krankenschwester in einer Psychiatrie hat sie beruflich wenig mit Fotografie zu tun. Vor einigen Monaten kam sie - inspiriert von ihrer 14-jährigen Tochter - mit dem sozialen Netzwerk in Kontakt. Nach ein paar Urlaubsschnappschüssen fand sie so viel Gefallen daran, dass sie anfing, an Instagram-Stammtischen teilzunehmen. Mittlerweile hat sie ihre Tochter zu deren Ärger in puncto Abonnentenzahl gar überflügelt. Der Instawalk durch die Oper war für sie die erste Veranstaltung dieser Art. Der Blick hinter die Kulissen reizte sie dabei besonders. "Die Kuppel des Zuschauerraums könnte ja auch jeder im Publikum fotografieren", erzählte sie.

Nach einem kurzen Gang über die Bühne und in das Stofflager ging es auf den Balkon des Opernhauses mit Blick über den Kö-Bogen sowie den Corneliusplatz. Auch in der Maskenwerkstatt und im Kostümlager tobten sich die Instagramer aus. Mit Perücken, Büsten und Kleidern boten diese Räume alle Details, die sich die Fotografen für ihre Motivsuche gewünscht hatten.

Dabei zeigte sich auch, dass man auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss nicht zimperlich sein darf. Wenn nötig, krochen sie auch über den Boden, um den richtigen Winkel zu erhaschen. Einen Konkurrenzkampf um das beste Motiv gab es dagegen nicht. Durch die regelmäßigen Stammtische kennen sich die meisten ohnehin. "Die Profis geben uns Anfängern auch häufig Tipps", erzählte Alexandra Flucke. Denn für manchen ist die Fotografie mittlerweile mehr als ein Hobby.

Das zeigte sich auch an der Ausrüstung einiger Teilnehmer. Der Essener Carsten Deckert ist seit Jahren in dem sozialen Netzwerk aktiv und hat schon an rund 20 Instawalks teilgenommen. Für die meisten Bilder verwendet er eine Spiegelreflexkamera. "Mein Smartphone nutze ich nur für schnelle Schnappschüsse", sagte er. Er und die anderen bearbeiteten die Bilder noch rasch vor der Veröffentlichung. Ein nettes Gruppenfoto gibt es auch, natürlich auf Instagram unter dem Hashtag "operamrhein".

(RP)
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