Toni Schumacher Eine Torwartlegende mit Kunstverstand

Düsseldorf · Galerist Harry Mensing ist bekannt für seine ausgefallenen Ideen und herausragenden Künstler, die er nach Düsseldorf bringt. Aber was gestern in seiner Galerie an der Königsallee los war, das erlebt der Kunstkenner auch nicht alle Tage.

 Fußballlegende Toni Schumacher über einem Kunstwerk des Pop-Art-Stars Charles Fazzino.

Fußballlegende Toni Schumacher über einem Kunstwerk des Pop-Art-Stars Charles Fazzino.

Foto: Andreas Bretz

Galerist Harry Mensing ist bekannt für seine ausgefallenen Ideen und herausragenden Künstler, die er nach Düsseldorf bringt. Aber was gestern in seiner Galerie an der Königsallee los war, das erlebt der Kunstkenner auch nicht alle Tage.

Charles Fazzino war zu Gast mit vielen seiner expressiven Werke - er ist einer der populärsten und beliebtesten Pop-Art-Künstler weltweit. Eine fast zehn Meter lange Schlange hatte sich gebildet, denn die Düsseldorfer wollten wie wild Autogramme.

Außerdem kam besonderer Besuch aus Köln. Torwartlegende Toni Schumacher nutzte die Gelegenheit, mit Charles Fazzino ins Gespräch zu kommen. Was viele nicht wissen: Der Ex-Fußballer ist auch begeisterter Kunstsammler. Während er zahllose Autogramme gab, plauderte er mit unserer Redaktion über sein Leben und seine Leidenschaften. Die größte ist immer noch der 1. FC Köln. Er hob kokett ein Hosenbein und zeigte seine knallroten Socken als Zeichen seiner Verbundenheit.

Als 18-Jähriger traf er erstmals auf einen berühmten Künstler, nämlich Andy Warhol, und der fertigte zwei Originale mit Toni Schumachers Konterfei. Cool sei Warhol gewesen, aber keine Plaudertasche, wie Schumacher lachend erzählt. "Ein bisschen was sammle ich auch, und wenn ich reich wäre, dann hätte ich noch viel mehr in Werke investiert. Sie müssen sich vorstellen, damals zu meiner Hochzeit verdienten wir 120.000 Mark brutto im Jahr, da war nicht viel möglich mit Investition in die Kunst.

" Pop-Art wie die von Charles Fazzino sei absolut seins. In Düsseldorf sei er gerne. Zum Shoppen. "Da können wir Kölner nicht mithalten". Dafür hinkt Fortuna Düsseldorf den Kölner hinterher. Doch Schumacher sieht das sportlich und lässt sein rheinischen Herz sprechen: "Man muss auch jönne könne. Es wäre schön, wenn der Verein wieder in bessere Regionen aufsteigen würde. Und das meine ich ganz ehrlich", versicherte er. Er arbeitet nach "Anpfiff" gerade an seinem zweiten Buch.

"Einwurf", das soll Ende Mai auf den Markt kommen und erzählt von einer recht niederschmetternden Phase in seinem Fußballerleben: "Am kommenden Montag ist es exakt 30 Jahre her, dass der DFB mich aus der Nationalmannschaft warf." Vor 30 Jahren gab es übrigens auch noch Menschen, die ihn bei seinem Geburtsnamen Harald nannten. "Das waren meine Eltern", sagt er liebevoll. "Als ich mit Fußball anfing, da war ich für alle nur noch der Tünn, von Tünnes", wie er lachend sagte.

"Daraus wurde dann der Toni." Der nutzte die Zeit noch für intensiven Gespräche mit dem Künstler. Ein Porträt Schumachers von Fazzino sei nicht ausgeschlossen, hieß es. Brigitte Pavetic

(RP)
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