Star-Tenor Eine Begegnung mit Rolando Villazón

Düsseldorf · Plötzlich kommt er einem entgegen, schlendert in Richtung Heinrich-Heine-Allee, den Blick ein wenig verträumt in den Himmel gerichtet, aber es ist ja auch noch früh am Vormittag. Opern-Star Rolando Villazón ist in Düsseldorf, und wenn man Glück hat, begegnet er einem in diesen Tagen einmal in der Innenstadt.

 Begegnung an der Heine-Allee: Opernstar Rolando Villazón arbeitet momentan an seiner "Don Pasquale"-Inszenierung für die Rheinoper.

Begegnung an der Heine-Allee: Opernstar Rolando Villazón arbeitet momentan an seiner "Don Pasquale"-Inszenierung für die Rheinoper.

Foto: Andreas Bretz

Plötzlich kommt er einem entgegen, schlendert in Richtung Heinrich-Heine-Allee, den Blick ein wenig verträumt in den Himmel gerichtet, aber es ist ja auch noch früh am Vormittag. Opern-Star Rolando Villazón ist in Düsseldorf, und wenn man Glück hat, begegnet er einem in diesen Tagen einmal in der Innenstadt.

Oder in der U-Bahn, wo er vielleicht in das Libretto zu Gaetano Donizettis Oper "Don Pasquale" vertieft ist, das er in seiner großen Tasche bei sich trägt. Der Tenor, der inzwischen auch als Regisseur groß gefragt ist, inszeniert das Stück für die Düsseldorfer Rheinoper, am 29. April ist Premiere.

Schon jetzt ist er für einige Tage vor Ort, um mit den Sängern und Orchestermusikern zu proben. Und es wird hart gearbeitet, von der Umgebung hat Villazón zumindest bei diesem Besuch jedenfalls noch nicht viel gesehen. "Ich kenne die Stadt natürlich, ich habe hier ja auch schon Konzerte gegeben", sagt er. Übrigens in hervorragendem Deutsch, als Kind besuchte er in seiner Heimatstadt Mexico-City eine deutsche Schule. "Ich hatte nicht viel Zeit, um etwas zu unternehmen. Ich bin nur ein bisschen spazieren gegangen", sagt Villazón mit einem Blick in Richtung Kö.

Die meiste Zeit verbringt er stattdessen in der Produktionswerkstatt der Rheinoper im benachbarten Duisburg, und dort laufen die Dinge offenbar gut, denn der 45-Jährige lächelt über das ganze Gesicht, wenn man ihn danach fragt. Natürlich falle einem als Regisseur immer noch etwas ein, an dem es etwas zu ändern gebe, sagt er. Das Team aber sei fantastisch: "Tolle Musiker, viele großartige Künstler", befindet Villazón - was sollte er auch sonst sagen, könnte man denken, aber die gute Laune ist ansteckend und echt, und so kennt man ihn schließlich auch, zumindest bei seinen öffentlichen Auftritten. Da sprüht der Mexikaner mit den ausladenden Augenbrauen meist so vor Charme, dass er als einer der wenigen Stars seines Genres auch denen ein Begriff ist, die sonst wenig mit Oper am Hut haben. Den kenne ich doch aus "Wetten das..?", sagen die Leute oft. Eltern kleiner Kinder nennen gerne auch die "Sesamstraße", da hatte der Tenor auch schon Gastauftritte.

Dem eher mäßigen Märzwetter dieses Vormittages ist die gute Laune jedenfalls eher nicht geschuldet, aber selbst daran hat der berühmte Gast nichts auszusetzen. Zumal er sich vorsorglich in eine dicke Winterjacke und ein Halstuch gehüllt hat: "Ich finde das Wetter gut. Je länger es kalt ist, desto besser." Vielleicht dämpft das auch ein bisschen das Lampenfieber, von dem Villazón beteuert, dass er gerade jedenfalls keines habe. Irgendwann müsse eben alles fertig sein, sagt er. "Und am Tag der Premiere ist der Regisseur dann ja auch nur noch Zuschauer." Nicole Lange

(RP)
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