Berlinale-Empfang 2019 Ein Stück Düsseldorf in Berlin

Düsseldorf · Eingeladen hatten das Land NRW und die Film- und Medienstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Andi und Breiti von den Toten Hosen waren da, Franka Potente, Heike Makatsch und Jürgen Vogel auch.

Kann man tatsächlich so sagen: Der Empfang in der Landesvertretung NRW ist der gesellschaftliche Höhepunkt der Berlinale. Und bei keiner anderen Party während der Filmfestspiele ist schon das Ankommen so schön wie hier. Da wartet man darauf, dass man seinen Mantel abgeben kann, neben einem steht Wotan Wilke Möhring, und gemeinsam sieht man Maria Furtwängler und Detlev Buck dabei zu, wie sie Telefonnummern austauschen: „Meld’ dich einfach, ich bin bis Dienstag hier.“ Aus Versehen tritt man dann dem Herrn hinter sich auf den Fuß, und natürlich dreht man sich rasch um: „Entschuldigung, Tom Schilling.“ An der Theke erschrickt man kurz, aber bald merkt man, dass das gar nicht der brutale Clan-Chef Toni Hamady ist, sondern bloß Kida Khodr Ramadan, der den Kiez-Gangster in der Serie „4 Blocks“ spielt.

1000 Gäste feierten auf Einladung des Landes NRW und der Film- und Medienstiftung NRW mit Sitz in Düsseldorf. Ministerpräsident Armin Laschet, der sehr schön passend einen Künstlerschal umgelegt hatte, kündigte die Aufstockung des Etats für die Filmstiftung um drei Millionen Euro an.

Das Kino, sagte er, sei in Zeiten, da so viele die Gesellschaft zu spalten versuchten, wichtiger denn je. 34 Produktionen sind bei der Berlinale zu sehen, die von der Filmstiftung gefördert wurden. Deren Chefin Petra Müller hob die Kerkeling-Verfilmung „Der Junge muss an die frische Luft“ hervor, die bereits drei Millionen Zuschauer hat, und die TV-Serie „Babylon Berlin“: alles Beispiele für den guten Riecher ihres Hauses. Alle kamen denn auch, um sich kurz sehen zu lassen; man fühlte sich, als wäre man in die neue Ausgabe der „Gala“ gefallen: Glamour bei Weißwein, Kölsch und Flammkuchen. Diane Kruger war gerade noch auf dem roten Teppich am Potsdamer Platz gewesen, um ihren Film „The Operative“ vorzustellen; sie kam mit Schauspiel-Kollege Martin Freeman. Andi und Breiti von den Toten Hosen freuten sich bereits auf die Premiere ihres Films „Weil Du nur einmal lebst“ am Freitag. Mario Adorf, Renan Demirkan, Anna Schudt und Moritz Führmann waren da. Das Team des Oscar-Kandidaten „Werk ohne Autor“ mit Paula Beer und Sebastian Koch auch. Außerdem Franka Potente, Heike Makatsch, Jürgen Vogel, Wim Wenders und Sönke Wortmann. Um 2.30 Uhr war immer noch nicht Schluss, und ein größeres Kompliment gibt es ja eigentlich gar nicht.

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