Frankreich Ein Jahr Sympathie-Botschafter für die französische Sprache

Düsseldorf · Ein echter Franzose! Darf man ihn anfassen? Verspeist er wirklich Froschschenkel und Schnecken - und wenn ja, mit oder ohne Gehäuse? Solche Fragen hat Marc-Aurélien Tartu in den letzten Monaten immer wieder beantwortet.

 Cécile Gallienne und Marc-Aurélien Tartu haben ein Jahr im Institut français gearbeitet und jungen Menschen die französische Sprache nahegebracht.

Cécile Gallienne und Marc-Aurélien Tartu haben ein Jahr im Institut français gearbeitet und jungen Menschen die französische Sprache nahegebracht.

Foto: Bretz

Ein echter Franzose! Darf man ihn anfassen? Verspeist er wirklich Froschschenkel und Schnecken - und wenn ja, mit oder ohne Gehäuse? Solche Fragen hat Marc-Aurélien Tartu in den letzten Monaten immer wieder beantwortet.

Vor allem jüngeren Schülern, denen er spielerisch die französische Sprache nahegebracht hat. Der 26-Jährige hat in Rouen Deutsch studiert und ist Lehrer. "Ich wollte gerne einmal in Deutschland arbeiten", sagt er.

Und das hat er im Institut français Düsseldorf gemacht - gestern war letzter Tag. Mit Cécile Gallienne (24), die "Französisch als Fremdsprache" studiert hat und nun ebenfalls Abschied nimmt, hat er sich die schöne Aufgabe geteilt, mit dem "France Mobil" ein Schuljahr lang in NRW Schulen zu besuchen. Genauer gesagt: Es waren 159 Schulen, mehr als 600 Klassen mit 13 574 Schülerinnen und Schülern, in denen die beiden Interesse am Nachbarland und seiner Sprache geweckt haben.

"Viele denken , Französisch ist so schwer", sagt Tartu, "aber wir haben dann viele Wörter gesagt, die sich im Deutschen fast genauso anhören." Und: "Wir haben immer französisch gesprochen, viele Gesten eingesetzt", sagt Cécile Galienne, "so haben die Schüler gemerkt, dass man einfach anfangen kann." Locker rangehen also, etwa mit einem Memory, das Ribery und Müller, Brötchen und Baguette, Käse und Wurst oder aber Adenauer und de Gaulle zeigt, die für junge Leute meist schwer zu erraten sind.

Unter dem Strich für die jungen Pädagogen eine Arbeit mit viel Spaß und persönlichem Gewinn. Tartu will nun in Frankreich Deutschlehrer werden, Gallienne nach Italien weiterziehen. Was sie vermissen werden? Unter anderem die Currywurst, die es in Frankreich nicht gibt, Döner sei hier auch besser - und das Alt der Hausbrauereien mochten beide. Pierre Korzilius, Direktor des Instituts, empfängt nach den Ferien Nachfolger für das "France Mobil" - das es hoffentlich noch lange gibt.

Renault stellt weiter einen Kangoo, die Robert-Bosch-Stiftung als Finanzier wird sich aber 2015 zurückziehen. Uwe-J. Ruhnau

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort