Bodo Kirchhoff Ein Ja zu Heine und Beuys

Düsseldorf · Der Schriftsteller Bodo Kirchhoff kam gestern nach Düsseldorf und las aus seinem Roman "Widerfahrnis", der mit dem Deutschen Buchpreis 2016 ausgezeichnet wurde. Die Handlung dieser Parabel: Reiter, der Protagonist, war bis vor kurzem Verleger in einer Großstadt. Nun lebt er zurückgezogen in einem Tal am Alpenrand. Eines Abends klingelt es an seiner Tür.

 Bodo Kirchhoff bei der Lesung im Heine-Haus

Bodo Kirchhoff bei der Lesung im Heine-Haus

Foto: Andreas Endermann

Der Schriftsteller Bodo Kirchhoff kam gestern nach Düsseldorf und las aus seinem Roman "Widerfahrnis", der mit dem Deutschen Buchpreis 2016 ausgezeichnet wurde. Die Handlung dieser Parabel: Reiter, der Protagonist, war bis vor kurzem Verleger in einer Großstadt. Nun lebt er zurückgezogen in einem Tal am Alpenrand. Eines Abends klingelt es an seiner Tür.

Es war nicht der erste Besuch des Schriftstellers in der Landeshauptstadt. Er war schon häufig auf Durchreise, erst im November kam er zu einer Lesung in die Stadt. Wenn er die Zeit zwischen seinen Lesungen findet, dann zieht es ihn mit großem Vergnügen zu einem Spaziergang am Rhein, wie er unserer Redaktion sagte. Wichtig sei ihm auch ein gutes Hotel. "Schauen Sie, ich möchte gut schlafen, einen guten Blick über die Stadt haben und nach einer Lesung noch gut essen." Auffällig an Düsseldorf sei, dass das Geld offensichtlich auf der Straße liege. "Keine zweite Einkaufsmeile weltweit hat diese besondere Ausstrahlung wie die Königsallee", bemerkt er staunend. Das habe aber auch eine Kehrseite, wie Bodo Kirchhoff findet: "Du fühlst Dich sofort schlecht angezogen. Das ist so ähnlich, wie wenn Du in Hamburg um die Alster gehst. Da denkst Du direkt, Du wohnst schlecht." Die Breite der Königsallee gefalle ihm, sagt der in Frankfurt lebende Autor. "Mit dem Wasser in der Mitte - das ist wohltuend."

Bodo Kirchhoff las im Heine-Haus in der Altstadt. Den Schriftsteller Heinrich Heine mit seiner zwiespältigen Biografie schätze er sehr. Bewunderung habe er zudem für Düsseldorfs Ausnahmekünstler Joseph Beuys, der untrennbar mit der Stadt verbunden sei. Nur aus Fasching mache er sich nichts, sagt Bodo Kirchhoff und ergänzt: "Karneval macht mich nicht besonders an."

(bpa)
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