Engagement Laura Zodrow liest aus ihrem Buch über Tierschutz

Düsseldorf · Ein Pladoyer für den Tierschutz hält die Autorin Laura Zodrow mit ihrem Buch, das sie mit Colin Goldner schrieb. Am Dienstag liest sie aus dem Buch vor.

 Laura Zodrow ist eine ambitionierte Autorin und sie ist tierlieb. Deshalb schrieb sie ein Buch über Tierschutz, das sie nun vorstellt.

Laura Zodrow ist eine ambitionierte Autorin und sie ist tierlieb. Deshalb schrieb sie ein Buch über Tierschutz, das sie nun vorstellt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Es war vor etwa 17 Jahren, da war Laura Zodrow Mitte 20. Die junge Düsseldorferin war zu Besuch in Berlin und sah dort zufällig auf der Galopprennbahn ein Elefantenrennen. „Ich war erschrocken und habe mich gefragt, woher diese Elefanten kommen und wie es ihnen geht, wenn sie um die Wette laufen müssen“, sagt sie.

Nach einigen Recherchen fand sie heraus, dass Elefanten meist aus Wildfängen stammen und durch eine brutale Prozedur für europäische Zoos und Zirkusse erzogen werden. Seitdem hat sich Laura Zodrow, inzwischen 41 Jahre alt, dem Schutz von Zoo- und Zirkustieren verschrieben. Sie gründete unter anderem den Tierschutzverein „Animal Public“, der sich von Düsseldorf aus bemüht, die Situation von Tieren zu verbessern.

Viele Texte hat die Soziologin (sie studierte an der Heinrich-Heine-Universität) schon veröffentlicht, nun hat sie einen großen Teil dieser Schriften in einem Buch veröffentlicht. „Zirkus und Zoo – Tiere in der Unterhaltungsindustrie“ heißt es, und Laura Zodrow schrieb es mit ihrem Co-Autoren, dem Psychologen und Kultur­antropologen Colin Goldner, der auch schon „Lebenslänglich hinter Gittern: Die Wahrheit über Gorilla, Orang Utan & Co in deutschen Zoos“ schrieb. Am kommenden Dienstag (4. September) wollen sie ihre Arbeit im Salon des Amateurs am Grabbeplatz vorstellen.

„Es wird mehr als eine reine Lesung“, sagt Zodrow. „Eher eine Mischung aus Vortrag, Vorlesen und projizierten Bildern.“ Die Meinungen der beiden Tierschützer sind nahezu kompromisslos. „Die Gefangenhaltung und Zurschaustellung von Wildtieren ist ein moralisches Unrecht, das nicht mehr in unsere heutige Zeit passt.“ Langfristig wünscht sich Zodrow, dass Institutionen wie Tierparks und Zirkusse komplett geschlossen werden – auch, wenn sie weiß, dass dieser Wunsch auf absehbare Zeit kaum in Erfüllung geht. „Ein Zoo bedeutet für viele Erwachsene und Kinder ein wichtiges Naherholungsgebiet“, räumt sie ein.

Aber Kinder, so sagt sie (selbst Mutter eines Kindes), seien auch von Ziegen oder Schafen begeistert. Wildtiere, die im deutschen Klima und in Gefangenschaft leiden, seien gar nicht nötig. Wer in Düsseldorf Tieren ganz nah sein möchte, hat Zodrows Meinung nach nicht viel Auswahl. Nur der Streichelzoo mit seinen einheimischen Tieren im Südpark schneidet ihrer Ansicht nach gut ab, wenngleich sie als Spezialistin dort auch Verbesserungspotenzial sieht. Dass die Menschen aber zunehmend ein Gefühl für Nutztiere bekommen, erkennt die Tierschützerin aber auch. Ihr Ehemann Peter Zodrow ist Gründer und Inhaber der Düsseldorfer Restaurantkette „Sattgrün“, hier kommen ausschließlich vegane Speisen auf die Teller, so dass der Blog „Deutschland isst vegan“ über das Konzept charmant befand: „Veganes Buffet trifft Romantik“. Das Geschäft läuft gut, sagt sie. „Die Zahl der Vegetarier steigt, auch gibt es immer mehr Flexitarier.“ Das sind Menschen, die Massentierhaltung ablehnen, die Umwelt schützen sowie ihre Gesundheit fördern möchten, aber trotzdem nicht ganz auf Fleisch verzichten.

Durch ihre Buchvorstellung hofft Laura Zodrow, die Menschen noch mehr auf die schlechte Situation der Zoo- und Zirkustiere aufmerksam machen zu können. „Ihr Leid ist oft kaum zu erkennen“, sagt Laura Zodrow. Beginn der Buchvorstellung ist am 4. September um 19 Uhr, und der Eintritt ist frei.

Holger Lodahl

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