Düsseldorfer Tafel Ein Jubiläum, aber keine Feier

Düsseldorf · Seit 25 Jahren gibt es die Düsseldorfer Tafel. Für die Organisation, die am liebsten überflüssig wäre, ist das jedoch kein Grund zum Jubeln.

 Tafel-Vorsitzende Heike Vongehr, Veronika Pountcheva (Metro), René Heinersdorff, Monika Lenz (2. Vorsitzende Tafel) und Josef Hinkel (v.l.).

Tafel-Vorsitzende Heike Vongehr, Veronika Pountcheva (Metro), René Heinersdorff, Monika Lenz (2. Vorsitzende Tafel) und Josef Hinkel (v.l.).

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Nachricht kam gerade richtig. „Ich bin mit der IDR im Gespräch und zuversichtlich, dass die Obdachlosigkeit der Düsseldorfer Tafel vermieden wird“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel auf der Feierstunde im Theater an der Kö anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Tafel. Die Organisation muss voraussichtlich Ende 2020 aus ihren bisherigen Räumen an der Völklinger Straße ausziehen, weil der Gebäudekomplex abgerissen wird. „Ich befürchte nur, dass die neuen Gebäude am Großmarkt dann noch nicht fertig sind“, meinte die Vorsitzende der Düsseldorfer Tafel, Heike Vongehr. „Dann bräuchten wir eine Zwischenlösung. Aber wir finden nichts.“

Das drückte die Stimmung bei den Jubilaren etwas, aber sowieso war ihnen nicht nach Feiern zumute. „Wir begehen die Existenz einer Organisation, die es eigentlich nicht geben sollte. Gut, dass die Tafel dafür sorgt, dass nicht so viele Lebensmittel weggeworfen werden und weniger Begüterte versorgt werden“, meinte dann auch der OB. „Die Tafel lebt von dem Geist, dass alle in der Stadt dazugehören. Das zeigt, dass Düsseldorf eine solidarische Stadt ist.“

Dafür bekam der OB auch Beifall von NRW-Innenminister Herbert Reul, der FDP-Bundestagsabgeordneten Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Michael Becker (Intendant Tonhalle), Josef Hinkel, Veronika Pountcheva (Metro), Wolfgang Rolshoven sowie Hans-Jürgen und Sabine Tüllmann. Es war klar, dass es im Theater an der Kö nicht um „Tafelsilber“, sondern um „Düsseldorfer für Düsseldorfer“ ging. „Wie kann es sein, dass in einer reichen Stadt wie Düsseldorf Menschen nicht wissen, wo sie ihr Essen herbekommen?“, fragte sich Vongehr vor 25 Jahren. Und das frage sie sich auch heute.

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