Eine Düsseldorfer Zunft kümmert sich um Kinder Die Handwerksbäcker sammeln alte Handys

Düsseldorf · In 125 Düsseldorfer Bäckereien sind Sammelboxen aufgestellt. Das Geld kommt Kindern zugute. Fast alle Düsseldorfer Handwerksbäcker machen mit.

 Die Handwerksbäcker Jan Patrick Behmer, Josef Hinkel, Thomas Puppe, Rainer Kapust und Christoph Pass (v.l.).

Die Handwerksbäcker Jan Patrick Behmer, Josef Hinkel, Thomas Puppe, Rainer Kapust und Christoph Pass (v.l.).

Foto: Brigitte Pavetic

Es ist nicht das erste Mal, dass die Düsseldorfer Handwerksbäcker mit der Kinderhilfsorganisation It’s for Kids zusammenarbeiten. Aber dieses Mal soll es besonders effektiv sein: Mit dem Einsammeln alter oder ungebrauchter Handys hoffen die Bäcker innerhalb von etwa sechs Wochen auf eine Summe von 30.000 Euro. 17 Handwerksbäcker gibt es in der Stadt, 80 Prozent von ihnen machen nach Angaben von Thomas Puppe mit. „Das macht gut 125 Bäckereien. In jeder von ihnen steht ab sofort ein Karton, in den die Mobilfunkgeräte wandern sollen.“

Beim Fototermin dabei waren Puppes Kollegen Josef Hinkel, Jan Patrick Behmer, Rainer Kapust und Christoph Pass. „Seit gefühlt drei Jahren schon planen wir diese Aktion“, erzählte Puppe. Werkstoffe wie Kobalt, Kupfer und Lithium fänden sich in den Geräten. Diese werden von der Telekom recycelt samt Garantie, dass es datenschutzrechtlich keine Probleme geben wird. „Wenn man sich überlegt, dass vermutlich jeder Haushalt irgendwo drei ungebrauchte Handys herumliegen hat, dann könnte ordentlich etwas zusammenkommen“, ist sich Christoph Pass sicher.

Die Aktion startet zunächst in Düsseldorf, es sei aber denkbar, dass sie auf Essen, Oberhausen, Duisburg und Mülheim ausgeweitet wird, wie Jan Patrick Behmer erklärte, der 2022 stellvertretender Obermeister der Gesamtinnung Rhein-Ruhr wird, wozu auch Düsseldorf zählt. „Das hat doch schon so wunderbar funktioniert mit der Rettung des Altbieres. Als wir da mit den Brauereien kooperierten und Bierbrot auf den Markt brachten, gab es ganz schnell Nachahmer – und zwar bundesweit. Das hat uns gefreut“, sagte Behmer.

Wem das Geld am Ende zugutekommen soll, darüber waren sich die fünf Repräsentanten der Aktion am Dienstag recht schnell und auch spontan einig: Der Kinderschutzbund soll davon profitieren. Einen positiven Ausblick gibt es auch für den Karneval. Laut Thomas Puppe, der ähnlich wie Hinkel sehr stark in diesem Brauchtum aktiv ist, steht der Termin für die traditionelle Bäcker-Sitzung: Die Feier soll am 22. Februar 2022 steigen. „Nach jetzigem Stand der Dinge gehen wir davon aus, dass das klappen wird“, geben sich Puppe und seine Kollegen optimistisch. „Der Ort steht auch fest: Die Rheinterrasse wird es wohl sein.“

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