Auszeichnung Das sind die Düsseldorfer des Jahres 2014

Düsseldorf · Ein Abend, an dem immer wieder Danke gesagt wurde: für den Einsatz nach Sturm Ela, für ehrenamtliches Engagement, für unermüdliches Wirken in der Stadt. Einfach nur Danke - und das konnten die, die gemeint waren, auch gut annehmen. Zumal dieses Dankeschön von mehr als 300 Gästen im Henkel-Saal nicht nur ehrlich gemeint war, sondern ihnen zu Ehren auch in einem schicken Rahmen stattfand: Zum sechsten Mal hatte center.tv zur Gala eingeladen, um "Düsseldorfer des Jahres" auszuzeichnen. Zuvor hatte eine Jury diese Preisträger in unterschiedlichen Kategorien auserwählt.

Weil Sturm Ela eines der einschneidendsten Ereignisse in diesem Jahr war, gab es eine eigene Kategorie für die Sturm-Helfer. Sie bekamen den Sonderpreis, der ihnen von Oberbürgermeister Thomas Geisel überreicht wurde. Er ging stellvertretend an Tanja Rabe (THW), Ulrich Schürhoff (Feuerwehr), Thomas Saurbier (Malteser Hilfsdienst), Thomas Schulz (DRK) und Silke Wiebrock (Gartenamt). "Eigentlich müssten hier tausende Helfer stehen", so Geisel. Aber dafür reiche der Platz auf der Bühne nicht aus.

Für sein Lebenswerk wurde Architekt Walter Brune (88) ausgezeichnet. Der Erbauer von Kö-Galerie und Schadow Arkaden hat gerade sein neuestes Buch zum Thema Stadtentwicklung veröffentlicht. Die Laudatio auf ihn hielt einer seiner Freunde: der Tagesschau-Sprecher Jan Hofer. Er war auch Moderator einer Talkshow, die in der ehemaligen Lichtburg in der Kö-Galerie stattgefunden hatte. "Walter Brune ist ein Weltbürger", so Hofer, "der aber mittlerweile seine Heimat in Düsseldorf gefunden hat." Er sprach dem Preisträger "ungeheure jugendliche Dynamik und Energie" zu, der eigentlich für zehn Lebenswerke geehrt werden müsste.

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Der Preis in der Kategorie Wirtschaft ging an den Unternehmer Josef Klüh. Er baute aus einem kleinen Glasreinigerbetrieb ein international agierendes Dienstleistungsunternehmen auf. Mittlerweile bietet die Firma mit ihren 43 000 Mitarbeitern nicht nur Gebäudereinigung, sondern auch Security an und macht einen Umsatz von fast 650 Millionen Euro. Die Laudatio auf ihn hielt Coordt von Mannstein, Inhaber einer Werbeagentur, aber auch Vorsitzender des Beirats der Klüh-Stiftung. "Ein Weltunternehmen dieses Ranges aus einem kleinsten Betrieb für Fensterreinigung heraus aufzubauen, das ist eine gewaltige Lebensleistung."

Weil Choreograph Martin Schläpfer Düsseldorf auch als Stadt für exzellente Ballett-Aufführungen bekannt gemacht hat, wurde er in der Kategorie Kultur ausgezeichnet. Die Laudatio auf ihn hielt ein Freund, Gil Andreas Bronner. Er lobte Schläpfer vor allem, weil er schon viele Titel für seine Ballettkunst nach Düsseldorf geholt habe. Ein solcher Mann sei enorm wichtig für Stadt, Kunst und Kultur.

Für seinen Einsatz für die Fortuna wurde Peter Frymuth ausgezeichnet. Und weil er seit mehr als 30 Jahren mit dem jetzigen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach befreundet ist, sagte der auch spontan zu, die Laudatio auf Frymuth zu halten. Sehr zur Überraschung des Ausgezeichneten. "Deswegen hast Du heute morgen in der Mail auch nur geschrieben ,Noch einen schönen Tag' - weil Du wusstest, dass wir uns am Abend sehen würden." Niersbach: "Er ist ein Funktionär im besten Sinne des Wortes, weil durch ehrenamtlich tätige Männer wie ihn der Fußball so gut funktioniert."

Der Kampf gegen Kinderarbeit steht im Mittelpunkt des Engagements von Schülern der Montessori-Haupt- und Sekundarschule. Sie gründeten den Verein Schokofair und wollen die dunklen Seiten der Schokoladenindustrie aufdecken. Dafür suchen sie immer wieder Prominente, die sich mit ihnen ablichten lassen und damit Aufmerksamkeit auf das Projekt ziehen. Die Schüler wurden gestern für dieses soziale Engagement mit dem Preis als Düsseldorfer des Jahres ausgezeichnet.

Moderator Wolfram Kons, der auch das Gesicht des RTL-Spendenmarathons ist, hielt die Laudatio auf die Schüler. Er verwies nicht nur auf die fair gehandelten Schoko-Nikoläuse, die jeder Gast als Geschenk mitbekam, sondern vor allem auf diese ganz besondere Form der Schul-Bildung, die die Kinder selbst aktiv vermitteln und an nachfolgende Schüler-Generationen weitergeben.

Dass Ehrenamt eine Ehrensache in Düsseldorf sei - darauf verwies Horst Thoren als Laudator. Der stellvertretende Chefredakteur der Rheinischen Post hielt die Laudatio auf Queen Elizabeth Drews und gab zu, bei der Vorbereitung ein neues Wort gelernt zu haben: Ubuntu. Das bedeutet im Afrikanischen "Gemeinsam geht alles besser". Und das ist auch das Motto der Preisträgerin, die Kindern mit Migrationshintergrund hilft, sich in der Stadt zurecht zu finden. Thoren: "Damit zeigt sie dem Gegenüber, du bist hier erwünscht, du bist jetzt ein Teil von hier - von Düsseldorf."

Für die Unterhaltung bei der Gala sorgten der Jongleur Albert Tröbinger, der zurzeit im Apollo gastiert, sowie die Sängerin Pamela Falcon ("Purple Rain").

Anke Kronemeyer

Sendetermine Samstag, 20.15 Uhr, Freitag, 19. Dezember um 20.15 Uhr, Heiligabend um 20.15 Uhr

(RP)
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