Tanz-Trend in Düsseldorf Yeliz Pazar will den Glamour Hollywoods

Düsseldorf · Tanzen war schon immer ihr Traum. In der elterlichen Wohnung begann Yeliz Pazar schon als Kind mit Bauchtanz. Heute zeigt sie Tanzfans, wie sie glamourös wie die Hollywood-Stars rüberkommen.

 Yeliz Pazar lehrt im Tanzhaus NRW. Ihre „Delikatesse“: Waacking – sich bewegen wie die Stars. 

Yeliz Pazar lehrt im Tanzhaus NRW. Ihre „Delikatesse“: Waacking – sich bewegen wie die Stars. 

Foto: Endermann, Andreas (end)

Sie lässt ihrem Glamour freien Lauf und möchte auch andere dazu ermutigen: Yeliz Pazar (30), die sich mit Künstlernamen Yeliz Manuka nach der exklusiven Honigsorte aus Neuseeland nennt, gehört zur ersten Generation von Waacking-Tänzerinnen in Deutschland. „Der Tanz kommt aus Los Angeles. Er entstand in den 70-er Jahren in der dortigen Club-Szene. Die Posen sind inspiriert von Hollywood und seinen Filmstars“, sagt sie. Im Waacking-Unterricht spielen deshalb die Bewegungen der Hände und der Arme zur Musik, der glamouröse Auftritt und das selbstbewusste Posen eine zentrale Rolle. Kreiert hat den Stil die schwarze LGBTIQ-Gemeinschaft – das ist die Abkürzung für Lesbisch, Schwul, Bisexual, Transgender, Intersexual und Queer. Zur Discomusik von Diana Ross oder Donna Summer tanzten die Menschen und lehnten sich damit gegen ihre Unterdrückung auf. Im Tanzhaus NRW organisierte Yeliz Pazar 2018 das erste große Event dieses Genres mit zahlreichen internationalen Gästen. Dieses Jahr geht es weiter vom 18. bis 20. Oktober. Doch bevor die Profis kommen, möchte sie den ungewöhnlichen Tanzstil einem breiten Publikum vorstellen und zum Mitmachen einladen. Möglich ist das bei den Open Studios an diesem Wochenende im Tanzhaus NRW, bevor die neuen Kurse in der kommenden Woche starten. „Es ist ein sehr weiblicher Tanz, der auch die Weiblichkeit der Frau zelebriert“, sagt sie. Elemente bietet er aber für jedes Geschlecht. Die junge Tänzerin, Dozentin und Choreografin ist in Wuppertal geboren. Seit sie drei Jahre alt ist, lebt sie in Düsseldorf. „Ich fühle mich auch als Düsseldorferin.“ Ihre Tanzleidenschaft entwickelte sich zu Hause. Sie habe als Kind Bauchtanz geübt. Mit zwölf Jahren startete sie mit Hip-Hop, eine Zeit lang machte sie auch Breakdance. Ihre türkischen Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, wünschten sich für die Tochter, die als Erste der Generation das Abitur machte, ein Studium: „Als ich mich für den professionellen Tanz entschied, fand das zunächst nicht so viel Zustimmung“, sagt sie. Mit dem Erfolg und den Projekten kam schnell die Anerkennung. Sie gründete die Tanzcrew „Manuka – Waacking Flowers“ und ist Mitglied des  Theaterkollektivs „Nutrospektif“. Als Choreografin arbeitet sie für eine Vielzahl von Jugendprojekten und Theaterstücken und setzte Jugendproduktionen am Schauspielhaus in Köln und Düsseldorf, am Kulturforum Alte Post in Neuss und am Schauspiel Köln um. „Waacking eignet sich für alle, die Lust haben, etwas Neues auszuprobieren und sich auf eine andere Art und Weise entdecken wollen. Es passt auch für die, die schüchtern sind und ein bisschen mehr Selbstbewusstsein bekommen möchten“, sagt sie. Im Kurs werden viele mutiger. Etwas, das sie selbst auch im Tanz erlebte. „Ich bin eigentlich im Tanzhaus NRW aufgewachsen“, beschreibt sie ihren Weg zur Leidenschaft des Tanzens. Als Jugendliche besuchte sie dort Hip-Hop-Kurse bei Nadia Espiritu. Später bildete sie sich auch in anderen urbanen Tanzstilen und im zeitgenössischen Tanz weiter. Waacking lernte Yeliz Pazar bei der „Funkin’ Stylez Battle 2008“ im Tanzhaus NRW kennen und besuchte daraufhin Workshops und Events in ganz Europa. Ausprobieren können Tanzfreudige das Waacking am Sonntag um 13.45 Uhr. Das Tanzhaus NRW öffnet am Samstag von 14 bis 17 Uhr im Rahmen der Open Studios für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Am Sonntag können Jugendliche und Erwachsene von 13 bis 18 Uhr verschiedene Kurse kennenlernen. Mehr Infos im Internet unter www.tanzhaus-nrw.de. Simona Meier

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