Volker Wissings „Doorstep“ in Düsseldorf G7-Digitalminister tagen im Steigenberger

Düsseldorf · Ein großes Polizeiaufgebot und Fine Dining bekamen die G7-Digitalminister in Düsseldorf geboten. Ernste Themen standen auf der Agenda der hochkarätigen Zusammenkunft.

 Der Bundesdigitalminister Volker Wissing bei „Doorstep“ vor dem Steigenberger Parkhotel

Der Bundesdigitalminister Volker Wissing bei „Doorstep“ vor dem Steigenberger Parkhotel

Foto: dpa/Oliver Berg

Neugierig blickten viele der Passanten am Corneliusplatz auf das beeindruckende Polizeiaufgebot vor dem Steigenberger Parkhotel. Am traditionsreichen „Eck“ ist es gerade ruhig, denn Hotelchef Carsten Fritz ließ die Bauarbeiten an der Terrasse Königsallee/Ecke Elberfelder Straße kurzzeitig unterbrechen.

Der Anlass: Kostenpflichtiger Inhalt Bundesdigitalminister Volker Wissing versammelt am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch die G7-Digitalministerinnen und -minister in Düsseldorf. Zu den G7-Staaten gehören neben dem aktuell vorsitzenden Land Deutschland außerdem die USA, Kanada, Italien, Frankreich, Großbritannien und Japan.

Zu einem kurzen „Doorstep“ lud Wissing zum Start des G7-Treffens am Vormittag. Zu Deutsch: Der Bundesminister machte einen sprichwörtlichen Schritt vor die Tür (genau genommen waren es natürlich wesentlich mehr) des Steigenberger und stimmte ein gutes Dutzend Pressekollegen auf die Konferenz in dem Kö-Hotel ein.

 Volker Wissing (FDP), Bundesdigitalminister, spricht vor der G7-Digitalministerkonferenz zu Journalisten.

Volker Wissing (FDP), Bundesdigitalminister, spricht vor der G7-Digitalministerkonferenz zu Journalisten.

Foto: dpa/Oliver Berg

Recht idyllisch war dieses Setting, denn hinter dem Minister quakten die Enten und flatterten Gänse im Wasser, aber die Themen sind sehr ernst: Wissing will den G7-Prozess nutzen, um mit seinen Kolleginnen und Kollegen starke Impulse für eine verantwortungsvolle Digitalisierung zu setzen, die den gemeinsamen Werten und Bedürfnissen offener und demokratischer Gesellschaften entspricht.

Zentrale Fragestellungen werden seinem Ministerium zufolge dabei sein, wie Digitalisierung einen zukunftsweisenden Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann und wie der freie und gleichzeitig vertrauenswürdige Fluss von Daten über Grenzen hinweg erleichtert werden kann. Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine hatte er entschieden, neben den geplanten Themen auch die Resilienz digitaler Infrastrukturen auf die Agenda zu setzen.

Dazu hatte er auch den stellvertretenden Premierminister der Ukraine und Minister für Digitales, Mykhailo Fedorov, eingeladen, der virtuell an der G7-Sitzung teilnahm. „Im Zusammenhang mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat natürlich auch die Cyberabwehr besondere Bedeutung erlangt“, sagte Wissing. „Die Gefahr von Angriffen ist gestiegen.“ Daher sei es wichtig, Erfahrungen international auszutauschen und Systeme zu optimieren. Er habe den ukrainischen Kollegen gebeten, „uns eine neue Liste zu schicken, mit den Dingen, die sie konkret brauchen. Damit wir gemeinsam dafür sorgen können, dass Hardware vorhanden ist.“

 Carsten Fritz ist der Direktor des Steigenberger Parkhotels in Düsseldorf.

Carsten Fritz ist der Direktor des Steigenberger Parkhotels in Düsseldorf.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Längst erwacht aus seinem Dornröschenschlaf ist das Steigenberger Parkhotel, schon einige namhafte Veranstaltungen fanden nach den Lockdowns hier wieder statt. Benjamin Kriegel und seine Frau Ramona sind jetzt für die Kochkunst in der Nobelherberge zuständig – zuvor waren sie viele Jahre im Fritz’s Frau Franzi und erkochten sich dort einen Stern. Im Pink Pepper, so heißt das große Restaurant im Steigenberger nach dem Umbau, planen sie Ähnliches. Das Hotel darf zwar keine Auskunft geben, aber dem Vernehmen nach gibt es vom Chef de Cuisine persönlich Fine-Dining-Kreationen für die hohen Staatsgäste.

Das Protokoll sieht für die internationalen Digitalexperten am Dienstag noch einen Empfang im Rathaus bei Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller vor sowie einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt im Jan-Wellem-Saal. Auch NRW-Digitalminister Andreas Pinkwart will dazu stoßen. Mit Hochdruck waren die Veranstalter am Dienstag im Ständehaus zu Gange.

Bilder des Tages aus Düsseldorf
64 Bilder

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Foto: Rheinische Post/F95

Erst Montagabend bis fast Mitternacht fand in dem Gebäude, das mehrere Jahrzehnte dem NRW-Landtag als Tagungsort diente und heute das Museum K21 beherbergt, die Gala zum „Düsseldorfer des Jahres“ der Rheinischen Post statt. Heute gegen 19 Uhr ist vor dem Gebäude ein Fototermin geplant. Danach geht es ins Foyer zum Abendessen für die G7-Digitalminister. Mit am Tisch: der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Mittwochmittag wird sich die hochkarätige Zusammenkunft wieder auflösen. Zum Abschluss gibt es eine hybride Pressekonferenz mit Wissing und seinem japanischen Pendant: Karen Makishima. Japan übernimmt 2023 den Vorsitz der G-7 von Deutschland.

„Düsseldorf ist ein einzigartiges Wirtschaftszentrum im Herzen Europas – bestens vernetzt, vielfältig und international verankert. Hier sind starke, globale Großunternehmen zu Hause. Gleichzeitig ist Düsseldorf Heimathafen für rund 400 Start-ups, die frische Impulse geben“, hatte Volker Wissing kurz vor dem G7-Treffen erklärt. „Die Menschen am Rhein sind innovativ, weltoffen und tolerant. Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen, um der Digitalisierung einen weiteren Schub zu verleihen. Das G7-Treffen ist dafür ein ideales Forum. Als gleichgesinnte Partner stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen. Wir wollen uns in Düsseldorf darüber austauschen, wie wir die Chancen der Digitalisierung noch besser nutzen und internationale Rahmenbedingungen weiter optimieren können – für grenzüberschreitende Datenflüsse, für eine klimaneutrale Ausgestaltung der Digitalisierung und für eine sichere Nutzung digitaler Technologien.“

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