Ausstellung in Düsseldorf Ein Wort für die Kunst

Düsseldorf · Für die Ausstellung „One Word 2020“ in der Galerie Take a Butcher’s haben 30 Künstler ein Wort für das aktuelle Jahr auf ein Kunstwerk gebracht. Mit sehr vielfältigen Ergebnissen. Die Ausstellung läuft noch bis Ende März.

 Der Künstler Schriftzug mit seinem Werk „Kaiser“

Der Künstler Schriftzug mit seinem Werk „Kaiser“

Foto: Daniel Schrader

Ein wenig besorgt war Heike Bosch, als sie den Künstlern von ihrer Idee erzählte. Ein Wort für das Jahr 2020 sollte im Mittelpunkt der Werke stehen. Die Wahl des Begriffs sowie die Gestaltung lagen jedoch ganz in der Hand der Künstler. „Ich hatte Sorgen, dass wir am Ende nur ‚Love’ und ‚Peace’ zu sehen bekommen“, erzählt Bosch. Aber am Ende wurden sie und Axel Abstoß, mit dem sie zusammen die Street-Art-Galerie Take a Butcher’s in Flingern betreibt, von den Ergebnissen überrascht.

Insgesamt 30 Künstler sind mit ihren Kunstwerken an der Ausstellung „One Word 2020“ beteiligt. Auf einigen Werken steht das jeweilige Wort sehr deutlich im Mittelpunkt, bei anderen ist es dagegen kaum zu finden. Die Mehrheit der Werke wurde auf Leinwand gefertigt, aber es gibt auch einige Skulpturen, eine davon wurde aus einer alten Tastatur hergestellt.

Viele der teilnehmenden Künstler kommen aus Deutschland, aber einige auch aus dem Ausland wie der Kalligraph Diaa Allam aus Dubai. Da dieser zum ersten Mal ein Werk in Deutschland ausstellt, bekamen die Galeristen kürzlich sogar hohen Besuch von Khalfan Hassan Al Matrooshi aus der Berliner Botschaft und Khaled Al Qaiwani aus dem Bonner Generalkonsulat der Vereinigten Arabischen Emirate.

Der auf den ersten Blick einfache Auftrag der Galeristen stellte einige Künstler jedoch vor eine herausfordernde Aufgabe. Wie lässt sich das aktuelle Jahr, das zumal gerade erst angefangen hat, in einem Wort beschreiben? Der Wiesbadener Künstler Schriftzug hat sich auf seinem in Schwarz gehaltenen Bild für den Begriff „Kaiser“ entscheiden: „Das Wort hat etwas royales und altertümliches.“ Daher passe es so gut zur aktuellen politischen Situation in der Welt. Das System lebe stets weiter, unabhängig von den wechselnden Figuren an der Spitze, vergleichbar mit einer Adelsherrschaft.

Der Düsseldorfer Künstler Lack hat das Wort „Entscheidung“ gewählt. Jedoch auf Griechisch. „Ich möchte, dass der Fokus auf dem Werk liegt und nicht auf dem Wort“, erzählt er. Das Wort selbst entstand durch Zufall, eben weil er sich nicht für ein Wort entscheiden konnte. „Es passt aber gut, weil man jeden Tag Entscheidungen treffen muss, egal ob kleine oder große.“

Info Die Ausstellung „One Word 2020“ läuft bis zum 28. März in der Galerie Take a Butcher’s, Hoffeldstraße 42. Jedes der Werke kann erworben werden. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 11 bis 18.30 Uhr, samstags bis 15.30 Uhr.

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