Düsseldorfer Schauspieler ist für wichtigen Preis nominiert Ein besonderes Vorkommnis

Düsseldorf · Einen Grimme-Preis hat der Schauspieler Serkan Kaya schon. Nun freut sich das Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses über die nächste Nominierung: Für seine Rolle in einem RTL-Comedykrimi könnte er den Deutschen Schauspielpreis erhalten.

 Serkan Kaya ist am Düsseldorfer Schauspielhaus und übernimmt auch für das Fernsehen Rollen.

Serkan Kaya ist am Düsseldorfer Schauspielhaus und übernimmt auch für das Fernsehen Rollen.

Foto: Thomas Rabsch

Dass Langeweile auch sehr lustig sein kann, beweist der Schauspieler Serkan Kaya (43) in der RTL-Serie „KBV – Keine besonderen Vorkommnisse“. Der größte Drogendeal der deutschen Geschichte steht bevor. So riesig, dass die Kriminalgeschichte der Bundesrepublik neu geschrieben werden müsste. Zwei Polizeikommissare – gespielt von Serkan Kaya und Jürgen Vogel – wittern ihre Chance, endlich Karriere zu machen. Also sind alle Voraussetzungen für einen Top-Kriminalfall gegeben – doch dann passiert nichts, einfach gar nichts. Nacht für Nacht sitzt das Duo in seinem Zivilfahrzeug, observiert und wartet, dass sich etwas tut, und vertreibt sich die Zeit mit recht irritierenden und witzigen Anekdoten aus dem Privatleben.

Deutlich aufregender geht es gerade in Serkan Kayas echtem Leben zu, denn für genau diese Rolle in der ersten Staffel der Serie wurde er nun für den Deutschen Schauspielpreis nominiert, und zwar in der Kategorie „Bester Schauspieler in einer komödiantischen Rolle“. Für die zweite Staffel dieses Comedykrimis steht Kostenpflichtiger Inhalt der Wahl-Düsseldorfer, der in Leverkusen zur Welt kam und heute mit seiner Ehefrau und seinen Kindern in Oberkassel lebt, gerade in Köln wieder vor der Kamera – und die Freude darüber ist übergroß, die Begeisterung für das Projekt offensichtlich.

„Mir gefällt das anarchische Element unglaublich gut an dem Ganzen“, sagt Serkan Kaya unserer Redaktion in einem Gespräch. Regisseur Lutz Heineking lasse viel improvisieren. „Es gibt ein geschriebenes Drehbuch, an dem hangeln wir uns entlang und improvisieren sehr viel und bringen unsere eigenen Ideen und Gedanken und eigenen schrägen Ansätze mit ein.“ Viel Lob gibt es von dem Schauspieler auch für seinen Partner Jürgen Vogel: „Er ist einfach ein Gottesgeschenk, es macht unwahrscheinlich viel Spaß, mit ihm zusammen zu drehen und das Ding zu erarbeiten.“

Sein komödiantisches Talent stellte Kaya, der auch Musicaldarsteller ist, Sänger und Songwriter, ebenfalls in dem Film „Der König von Köln“ unter Beweis, der mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Besonders gefällt ihm daran, dass es sich um den „Publikumspreis der Marler Gruppe handelte. „Der Preis kam direkt vom Publikum, also direkt von den Menschen, für die wir das alles machen. Beim Preis des Bundesverbands Schauspiel ist es so, dass es Schauspielerinnen und Schauspieler sind, also Kollegen, die diese Auszeichnung vergeben.“

Das mache es für ihn so unglaublich besonders, weil es so ehrlich sei. Es sei eben nicht so, dass eine vermeintliche Expertengruppe undurchschaubare Entscheidungen getroffen habe. Alleine die Nominierung und die Tatsache, gesehen worden zu sein, mache ihn glücklich. „Von den Kolleginnen und Kollegen empfinde ich das als eine ganz tolle Anerkennung, das ist ein Geschenk.“ Sollte Kaya gewinnen, kann er den Preis am 3. September entgegennehmen. Bei der zehnten Vergabe in diesem Jahr soll es auch eine feierliche Gala geben. Michael A. Grimm mit „Tanze Tango mit mir“ und Guido Renner mit „Merz gegen Merz“ sind Kayas Konkurrenten in seiner Rubrik.

Auch am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er fest zum Ensemble gehört, hat Serkan Kaya während der Pandemie fleißig gearbeitet – selbstredend unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften. „Wir haben ganz viele Stücke in der Pipeline, quasi für die Tiefkühltruhe produziert. In der nächsten Spielzeit werden wir einen Hasen nach dem anderen aus dem Hut zaubern und das Düsseldorfer Publikum hoffentlich dazu bewegen, uns zu besuchen.“

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