Kabarett in Düsseldorf Frank Küster machte wieder reinen Tisch

Düsseldorf · Er macht drei Kreuze, dass die Lockdowns vorbei sind. Jetzt gibt der Kabarettist Frank Küster wieder ordentlich Gas und spottet sich durch die Weltgeschichte.

 Der „Reine Tisch“ mit Kabarettist Frank Küster

Der „Reine Tisch“ mit Kabarettist Frank Küster

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Frank Küster liefert mit seinem „Reinen Tisch“ seit mehr als zwei Jahrzehnten nahezu monatlich politisch-satirische Gags – sofern es keine Lockdowns gibt. Mittlerweile gibt es die Veranstaltung wieder, und so musste am Montag das NRW-Jubiläum (75 Jahre!) dran glauben. „Ich war enttäuscht, dass die Queen nicht da war, immerhin haben die Briten NRW gegründet. Und wir haben doch extra für einen Queen-Besuch dafür gesorgt, dass die Corona-Inzidenzzahlen einen Wert erreichen, bei dem sich Engländer heimisch fühlen, also deutlich im dreistelligen Bereich“, spottete Küster am wieder einmal neuen Veranstaltungsort.

Der Kabarettist und seine treue Fangemeinde kommen coronabedingt ordentlich rum in Düsseldorf. Für die Septemberausgabe lud er in den Biergarten des Kurhauses im Volksgarten. Nach dem Uerige in der Altstadt, dem Sportgelände des BV 04 und dem Biergarten auf der Galopprennbahn war es bereits der vierte Aufführungsort in eineinhalb Jahren. Allerdings fielen wegen der Kontaktbeschränkungen die meisten Treffen aus.

Neben Küster standen dieses Mal noch Holger Müller alias „Ausbilder Schmidt“ und „Reiner Tisch“-Urgestein Christoph Brüske auf der Bühne. „Wir machen einen Corona-Impfwettbewerb. Die Kommune, die als erste eine Inzidenz von mehr als 400 aufweist, bekommt das Atommüllendlager“, schlug der Ausbilder vor. Auch eines der heißesten Themen dieses Septembers wurde kommentiert: Der Wahlkampf. „Laschet hat ja jetzt sein Zukunftsteam vorgestellt. Bis dahin hatte ich nie Angst vor der Zukunft“, kalauerte Küster und stellte die neue „Scheuerskala: Die Berechnungseinheit für Fettnäpfchen pro Woche“ vor. Auch Brüske brüskierte sich über die Top-Leute der Parteien. „Der Habeck, das ist ja eine heiße Schnitte. Wenn der zwei Knöpfe am Hemd aufmacht, wird es mit der Erderwärmung noch schlimmer“, witzelte Brüske. Er und Küster hatten auch für jede Menge Heimatgefühl gesorgt – Brüske mit seiner „Düsseldorf-Hymne“ und Küster mit einem Lobgesang auf die Fortuna. Zum Dank erhielten die Gastgeber Applaus im Stehen.

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