Geschockter Prinz Jonges-„Tor“ verärgert Martin Meyer

Düsseldorf · Düsseldorfs Karnevalsprinz hat aktuell einen etwas schwierigen Lauf: Zu seinem großen Bedauern wurde seine Facebook-Seite gehackt. Richtig sauer macht ihn aber ein Artikel, in dem er als „Klaukind“ dargestellt wird.

 Das neues Prinzenpaar für die Session 2018 und 2019: Venetia Sabine Ilbertz und Prinz Martin Meyer.

Das neues Prinzenpaar für die Session 2018 und 2019: Venetia Sabine Ilbertz und Prinz Martin Meyer.

Foto: Anne Orthen (ort)

Düsseldorfs designierter Karnevalsprinz Martin Meyer ist stinksauer und empört über einen Artikel in der aktuellen Ausgabe von „das tor“, dem Magazin des traditionsreichen Heimatvereins Düsseldorfer Jonges. Der Journalist Ludolf Schulte greift in dem Porträt über Meyer eine alte Geschichte auf, die auch tatsächlich stattgefunden hat, den Prinzen laut eigenen Angaben in dieser Form aber in ein unschönes Licht rückt.

Schon die Überschrift „Ein Klaukind ist Prinz geworden“ löst bei Meyer Wut aus. „Das ist eine Unverschämtheit“, ärgert sich der 44-Jährige. „Ich war und bin immer noch geschockt über diese Geschichte. Zumal ich mich den Jonges wirklich ausgesprochen verbunden fühle.“ Was könne schon aus einem Achtjährigen werden, der in Nachbarschaftsgärten Kräuter klaue und seiner Mutter in Gerresheim voller Stolz erzähle, er hätte die Petersilie selbst gezogen?, fragt Schulte in dem Prinzen-Porträt. Und weiter: Das Kind von damals sei ohne Vorstrafen durchs Leben gekommen. Solche und andere Passagen lösen bei Meyer großen Unmut aus, zumal er auch seine Venetia Sabine Ilbertz verunglimpft sieht, die Schulte als Beamtin des Landeskriminalamtes ins Spiel bringt, die als Prinzessin an der Seite des Versicherungskaufmannes auf ihn aufpasse. „Man hat ja schon von Rückfällen gehört.“ Der Artikel stelle ihn und die Venetia in Gänze völlig negativ dar, sagt Meyer im Gespräch mit unserer Redaktion erbost. „Ich verstehe das gar nicht, ich habe dem Herrn überhaupt nichts getan.“

Völlig unverstanden fühlt sich allerdings auch Ludolf Schulte selber: „Ich fand die Sache mit der geklauten Petersilie lieblich, für mich ist das eine harmlose Kindergeschichte“, sagt er. „Den Artikel lasen zuvor ja auch noch ein paar andere Leute, und keinem ist irgendwas aufgestoßen“, meint Schulte. „Ich wollte den Prinzen sicher nicht vor den Kopf stoßen. Es tut mir wirklich leid, dass Martin Meyer das so in den falschen Hals bekommen hat.“ Irritiert ist Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven: „Ich bin sehr überrascht, weil ich davon ausging, dass es über die Inhalte des Artikels vor Veröffentlichung eine Absprache gibt. Ich bedauere das sehr.“ Die positive Nachricht für die Jonges: An Austritt denkt Meyer nicht. Als Mitglied der Tischgemeinschaft Scholljonges sieht er seine Arbeit als zu wichtig an, als dass er die Brocken hinschmeißen würde. „Wir sind sehr aktiv, engagieren uns sozial, das ist auch wichtig für die Gesellschaft.“ Wenn sich Schulte entschuldigen würde für diesen Fauxpas, „das fände ich schon ganz gut“. Und dann stellt Meyer klar: „Es stimmt, dass ich als Sechsjähriger (!) im Garten von unserem Nachbarn, Herrn Finster, eine Petersilie klaute, weil die bei mir einfach nicht wuchs. Es gab auch einen Polizeieinsatz an der Bergischen Landstraße, aber nur aus Angst, ich könnte mich vergiften, die Petersilie war nämlich mit Insektengift bespritzt“, erzählt Meyer und muss dabei schon wieder lachen. Brigitte Pavetic

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