HA Schult in Düsseldorf HA Schult zieht mit seiner Autoskulptur um
Düsseldorf · Der Künstler HA Schult gilt als eigenwillig und expressiv. Und als durchsetzungsstark. Für sein Werk „AutoDom“ suchte er eine neue Bleibe und wurde fündig. Genaugenommen wurde HA Schult gefunden.
Dem Umzug geht eine delikate Vorgeschichte voraus, denn offenbar gefiel der „AutoDom“ nicht jedem Bewohner im AQ. Dabei hatte es so schön begonnen: Im AQ fand der Kölner Künstler eine neue Bleibe. Als Gastgeschenk alias Leihgabe alias liebevoll gemeinte Geste brachte er im September vergangenen Jahres den durchaus monströs anmutenden „AutoDom“ mit, den fast alle Bewohner jeden Tag im Innenhof des Wohnkomplexes bestaunen sollten – rund fünf Meter hoch, 220 Kilo schwer und aus Teilen eines Ford-Fiestas zusammengebaut ist das Werk, das Schult bereits im Jahr 2006 schuf. Dem Vernehmen nach waren aber nicht alle der 100 Besitzer von Eigentumswohnungen im AQ glücklich mit dem Blick in ihren Garten. Es wurde in der Gesellschaft viel gemunkelt über die Kritik an dem Werk – einfach, weil es für diese Oase der Ruhe vielleicht einfach zu expressiv ist. Auch der Künstler selbst äußerte sich bislang hier und da über die nie wirklich offiziell gewordene Kritik – ist er doch bekannt dafür, für seine Kunst und Ideen aufrecht einzustehen. Dass er auch ganz Stratege sein kann, beweist nun sein geordneter Rückzug mit seinem „AutoDom“. Direkt äußern zu den Gründen des Umzuges will er sich jetzt nicht mehr. Kess wie immer meint er aber auf Nachfrage unserer Redaktion, dass er in Düsseldorf sein Unwesen treibe. Zudem wolle er die Düsseldorfer überraschen, die Kunst soll in den kommenden Tagen feierlich enthüllt werden – wahrscheinlich mit Oberbürgermeister Thomas Geisel, der schon im AQ Schützenhilfe gab. Recht aufgeräumt gibt sich der für das AQ verantwortliche Frankonia-Chef Uwe Schmitz: „Es war von Anfang an klar, dass das Kunstwerk nur eine gewisse Zeit im Andreas Garten stehen sollte“, sagt er unserer Redaktion. Querelen um den „AutoDom“ gab es seinen Ausführungen zufolge nicht. Wie auch immer, Schmitz weiß auch, dass gewisse Diskussionen auch zur Imagepflege beitragen: „Die Popularität des Andreas Gartens hat der AutoDom auf jeden Fall erhöht, weil auch von den Straßen draußen alle auf das Werk schauen konnten.“ Entflammt ist Andreas Bahners: „Es war Liebe auf den ersten Blick zwischen mir und HA Schult“, sagt der Projektentwickler, dessen Partner in seinem renommierten Büro mit Nachnamen heißt wie der Frankonia-Chef: Schmitz. Als der Miteigentümer von „The Beach“ Wind bekam von Schults Suche nach einem neuen Platz für den „AutoDom“, rief er den Künstler kurzerhand an. „Das Werk passt super zu uns. Der Sockel ist aus Cortenstahl wie die Fassade von ‚The Beach’.“ Vorab besprach sich Bahners mit den Mietern des Hauses, darunter der Kommunikationsexperte und große Autofan Dieter Castenow. Der findet das Werk schon mal „sensationell“ und bezeichnet HA Schult als „the fantasy driver“. B. Pavetic und B. Wanninger