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Sitzung in Düseldorf Karnevalisten zelebrieren 125 Jahre Närrischen Frieden

Düsseldorf · Im Karneval gibt es manchmal Fehden, die eigentlich gar keine richtigen sind. Die zwischen diesen beiden Gesellschaften ist zum Beispiel eine, und sie liegt auch noch über 100 Jahre zurück. Da wird es eine Friedenssitzung geben, obwohl der Streit schon lange beigelegt ist. Ein Jeck, der Böses dabei senkt.

 Christoph Klose, Oliver Raths, Herbie Göritz, Stefan Kleinehr, Carsten Gossmann (v.l.)

Christoph Klose, Oliver Raths, Herbie Göritz, Stefan Kleinehr, Carsten Gossmann (v.l.)

Foto: AVDK

Eigentlich verstehen sich die beiden prominenten Karnevalsgesellschaften „Allgemeiner“ und „Große“ gut. Und trotzdem schließen sie jetzt noch einmal Frieden. In Erinnerung an den Friedensschluss vor 125 Jahren, als die Jecken beider Gesellschaften noch über Kreuz lagen. Aus diesem Anlass veranstalten sie am 22. Januar eine außergewöhnliche Veranstaltung. In der Tonhalle, wo sonst Musikhörer die Ränge füllen, toben dann die Narren bei einer Benefiz-Sitzung, deren Erlös an die Bürgerstiftung Düsseldorf und an die Düsseldorfer Kinderträume geht. Guido Cantz, Martin Schopps, Christian Pape, Druckluft, die Swinging Funfares und die Tanzgarde der Katholischen Jugend sollen an diesem Abend auftreten, wie Stefan Kleinehr, Präsident des Allgemeinen Vereins der Karnevalsfreunde (AVDK), sagt. 1890 wurde die „Große KG“ in der Altstadt gegründet. „Große“-Präsident Oliver Raths: „Damals hießen wir noch Caffeepöttche. Wahrscheinlich, weil Bäckermeister den Verein gründeten, der schon nach kurzer Zeit über 500 Mitglieder hatte.“ Trotzdem musste er seine elf Sitzungen und Bälle weit außerhalb der City in Unterbach veranstalten. Doch mit dieser Randexistenz wollten sich die Jecken vom Caffeepöttche nicht begnügen, drängten in die Innenstadt. Der größte Saal war damals die Tonhalle – allerdings an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Karstadt steht. Der AVDK, der seit 1829 im Düsseldorfer Karneval führend war und immer schon in der alten Tonhalle feierte, hatte kein Interesse daran, die Konkurrenz auch noch aufzuwerten, so wollten sie die jecken Emporkömmlinge zunächst nicht im schönsten Saal Düsseldorfs dulden. Am Ende gab es doch Narrenfrieden. Die Caffeepöttche durften in die Tonhalle einziehen. Mit dabei auf dem offiziellen Foto vom Friedensgipfel war übrigens „Caffeepott“ Wilhelm Josef Millowitsch, der Großvater von Willi Millowitsch.

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