Heimatverein in Düsseldorf Innenminister Herbert Reul zu Gast bei den Jonges

Düsseldorf · In den vergangenen Monaten waren bereits NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Finanzminister Lutz Lienenkämper und Heimatministerin Ina Scharrenbach bei den Jonges im Henkel-Saal. Jetzt begrüßte Baas Wolfgang Rolshoven den Innenminister Herbert Reul.

 Herbert Reul (l.) mit Wolfgang Rolshoven in der Altstadt.

Herbert Reul (l.) mit Wolfgang Rolshoven in der Altstadt.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Düsseldorfer Jonges entwickeln sich allmählich zu einem hochpolitischen Club. Diesmal hatten sie Innenminister Herbert Reul zu einem Vortrag an ihrem Dienstag-Heimatabend eingeladen. Der erhielt viel Beifall und Zustimmung für seine Ausführungen – nicht nur, als er sich gleich zu Beginn seines Vortrages zum Thema „Sicherheit – die zentrale Zukunftsaufgabe“ für die Einladung bedankte. Der frühere Studienrat sprach auch über die Gründe, warum er Innenminister wurde. „Weil das Vertrauen in die staatlichen Organe vielfach verloren geht. Weil die Menschen sich oft nicht sicher fühlen und sagen: ,Der Staat kriegt da nichts mehr hin.’ Politiker müssen nicht nur reden, sondern beweisen, dass sie es können.“ Keiner erwarte allerdings, dass sie zaubern. Vieles brauche eben seine Zeit. Reul: „Wir erhöhen etwa die Zahl der Polizeibeamten. Aber die müssen ja erst einmal ihre Ausbildung machen. Was wir aber können, das ist die Zahl der Angestellten rasch erhöhen, um Polizisten zu entlasten. Warum muss ein Radarwagen von Polizisten bedient oder ein Schwertransporter von ihnen begleitet werden. Es gibt viele Beispiele, wie die 500 Angestellten, die wir jährlich einstellen, den Beamten die Verwaltungsarbeit abnehmen.“

Der Innenminister verwies dabei auch auf die engere Zusammenarbeit mit den örtlichen Ordnungskräften. Mit seiner Begründung für die Anschaffung neuer Polizeiwagen löste er Heiterkeit im Saal aus: „In engeren Fahrzeugen saßen die Beamten mit ihrer gesamten schweren Ausrüstung. Und bevor sie ausgestiegen waren, war der Überfall oft schon vorbei.“ Er kündigte an, dass die Beamten in den Einsatzwagen nach und nach mit Handys zum raschen Datenaustausch ausgestattet werden. „Ich will Schritt für Schritt weiteres Verbesserungspotential angehen, zum Beispiel Einsatz von Bilderkennungssoftware zur Durcharbeitung großer Datenmengen bei Kindesmissbrauch.“

Zu Angriffen auf Polizisten meinte er: „Haben diese Menschen eigentlich einen Riss in der Schüssel? Ich wünsche mir da eine größere Wertschätzung für die harte Arbeit der Polizei. Das führt dann auch zu einer größeren Motivation der Beamten.“

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