Aus Weißrussland nach Düsseldorf: Tatiana Koval ist eine Hula-Hoop-Queen Hula Hoop macht Tatiana Koval glücklich

Düsseldorf · Mit fünf Jahren fing die gebürtige Russin mit diesem Sport an und trat international auf. In Düsseltal hat sie heute ein eigenes Studio. Einer der beliebtesten Kurse ist der für Hula Hoop – darin ist Tatiana Koval eine Meisterin.

 Tatjana Koval wortwörtlich umringt von ihren Hula-Hoop-Reifen. Mit bis zu 30 auf einmal kann sie hantieren.

Tatjana Koval wortwörtlich umringt von ihren Hula-Hoop-Reifen. Mit bis zu 30 auf einmal kann sie hantieren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Dass Tatiana Koval ihr Lebensglück mal in Düsseltal finden würde, das hätte sie sich als junges Mädchen nicht träumen lassen. Hier lebt sie nun schon viele Jahre und eröffnete auch mit ihrem Ehemann Andreas Ungeheuer an der Rethelstraße ein Studio für Beauty und Gesundheit. „Wir hätten uns keinen besseren Stadtteil aussuchen können“, sagt die 48-Jährige. „Die Leute sind einfach wahnsinnig nett hier, und überhaupt ist die Lebensqualität top.“

Ein Ass im Hula Hoop ist Tatiana Koval, die dank dieses Sports augenscheinlich auch mit Ende 40 aussieht wie Anfang 30. Kein Gramm Fett zu viel an ihrem Körper ist zu sehen, mit bester Haltung stellt sie sich im Eingangsbereich ihres Studios auf und zeigt eine Kostprobe ihres Könnens. Vollkommen leicht wirkt es, als sie sich einen Reifen um die Hüften legt und loslegt. „Der Trick ist Training, Training, Training. Das rechte Bein nach vorne, der Reifen muss sich parallel zum Boden drehen – und meine Empfehlung ist, es eher mit kreisenden Bewegungen zu versuchen.“ Mit bis zu 30 Reifen auf einmal kann Koval an ihrem Körper hantieren – an Hüften, Armen, Beinen, Hals.

Für Anfänger ist der Start gar nicht so leicht. Aber schnell lernen ihre Kunden, wie sie den Hula-Hoop-Reifen bändigen können. In der Corona-Krise musste auch ihr Beauty-Studio, das sie mit ihrem Ehemann betreibt, schließen. „Aber im Internet geht natürlich einiges, unter anderem Hula Hoop. Das feiert meiner Einschätzung nach eine Renaissance“, sagt Koval. „Mich macht das super-glücklich, und die Leute am anderen Ende der Videoübertragung auch. Das Schöne ist: Die Menschen lachen einfach total viel, weil es am Anfang natürlich gar nicht klappt.“ Und dann berichtet sie noch von Familien, die verstärkt am Online-Training teilnehmen wollen. „Diese Entwicklung hat tatsächlich Corona befeuert. Die Leute sind zu Hause. Sie wollen was tun und das auch gerne mit ihren Kindern.“

Eine besondere Geschichte hat Tatiana Koval über sich selbst zu erzählen. In Weißrussland wuchs sie auf und brillierte mit rhythmischer Sportgymnastik schon im Alter von fünf Jahren im damaligen Team der UDSSR bei internationalen Wettkämpfen. „Hula Hoop gehörte damals schon zu meinem Leben.“ Während sie Sport studierte, ging sie international auf Tour mit einer Künstlergruppe, wo es auch wieder ihre Darbietungen mit den Reifen waren, die das Publikum begeisterten. Auch im renommierten Moskauer Nikulin-Zirkus trat die Akrobatin auf.

Dann kam es zu dem denkwürdigen Zusammentreffen in Düsseldorf, das ihr Leben verändern sollte. Und auch wenn Tatiana Koval letzten Endes in Düsseltal ihr Glück fand, so war es die Altstadt, die ihr Schicksalsort werden sollte. „Ich hatte ein Engagement in Krefeld und besuchte eine Freundin, die im Apollo Varieté auftrat. Wir spazierten durch die Gassen, dann sprach mich Andreas an. Das war so nett, dass er direkt abends zur Show ins Apollo kam.“ Heute haben die beiden zwei Kinder. Alexandra gibt ebenfalls Fitness-Kurse im elterlichen Studio „My Beauty Fit“.

Wenn die Corona-Krise vorbei ist, will Koval wieder auf Galas auftreten und sicher auch mal wieder im Apollo Varieté. Oder im Tigerpalast in Frankfurt oder im Wintergarten in Berlin – das sind alles Orte, die sie im Laufe ihrer Karriere gut kennenlernen konnte. Die Online-Kurse für Hula Hoop soll es auch über den Lockdown hinaus geben. Auch das Equipment für das persönliche Training steht parat: Vibrationsplatten, Apparate gegen Rückenschmerzen, für Lymphdrainagen, zur Stimulation der Muskeln mittels elektronischer Impulse. Sogar ein eigenes Ernährungskonzept entwickelten die beiden samt Powerriegel. „Jetzt müssen wir nur wieder loslegen dürfen“, sagt Koval.

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