Gastronomie in Düsseldorf Guy de Vries muss das Landhaus Mönchenwerth verlassen

Düsseldorf · Die Gastronomieszene Düsseldorfs ist ordentlich in Aufruhr. Die neueste Überraschung: Guy de Vries muss sein geliebtes Landhaus Mönchenwerth verlassen, wo er eigentlich bis zu seinem 60. Lebensjahr bleiben wollte. Als Nachfolger wird ein Gastronom gehandelt, der nach 15 Jahren das Weinhaus Tante Anna hinter sich lässt.

 Guy de Vries war fast 20 Jahre im Landhaus Mönchenwerth.

Guy de Vries war fast 20 Jahre im Landhaus Mönchenwerth.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Zum Ende des Jahres hört Guy de Vries, seit rund 20 Jahren Küchenchef und Pächter des Landhauses Mönchenwerth, auf. Das hat er jetzt über das soziale Netzwerk Facebook ziemlich verbittert mitgeteilt. Dortveröffentlichte er ein Interview mit dem Hotel- und Gastronomie-Fachmagazin „Hogapage“. Ihm hat der Eigentümer der idyllisch gelegenen Immobile auf Meerbuscher Boden an der Grenze zu Düsseldorf gekündigt, wie de Vries auf Nachfrage unserer Redaktion noch einmal bestätigt. Eigentümer des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist Franjo Pooth sen., auch bekannt als der Schwiegervater von Verona Pooth.

Zu Differenzen mit seinem Vermieter sei es gekommen, als vor eineinhalb Jahren das Restaurant baulich erweitert wurde. Mit seinem vorgeschlagenen Konzept sei der Vermieter nicht einverstanden gewesen, und so hätte dieser nach seinen Vorstellungen umgebaut. Beide Seiten hätten schlicht keinen Konsens gefunden, wie das zusätzliche Objekt zu betreiben sei. Nach Angaben de Vries’ habe er deshalb die Kündigung bekommen. „Ich hätte gerne noch ein paar Jahre weiter gemacht, bis 60. Aber jetzt höre ich eben früher auch“, sagt der 54-Jährige. Acht Angestellte hat er. Deren Zukunft soll angeblich gesichert sein. Denn der neue Pächter will sie übernehmen. Bis zum Ende des Jahres will de Fries weitermachen, die Gäste können in den Sommermonaten weiterhin die hübsche Terrasse mit Blick auf den Rhein nutzen. Der innovative Koch mit elsässischen Wurzeln will seine gehobene, abwechslungsreiche französische und deutsche Küche anbieten. Wenn dann Schluss ist, will er erst einmal pausieren und dann ein Buch schreiben, wie er unserer Redaktion berichtet: Über die Geschichte von Mönchenwerth, eine ehemalige Klosteranlage, die die Mönche des Trappistenordens im Jahr 1694 errichten. „Es gibt viele Geschichten über Mönchenwerth, aber nie ist etwas Zusammenhängendes über die mehr als 300 Jahre alte Geschichte geschrieben worden“, sagt de Vries.

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In der Gastroszene fällt unter anderen der Name von Tobias Ludowigs als künftigem Betreiber des Landhauses Mönchenwerth, der in Meerbusch bereits mit Florian Conzen „Le Bistrot“ an den Dorfstraße führt. Er leitete mit Barbara Oxenfort die vergangenen 15 Jahre das Weinhaus Tante Anna gemeinsam, erst am Montag wurde bekannt, dass sich beide aus dem Restaurant zurückziehen werden. Er habe die GmbH schon 2004 von Engelbert Oxenfort übernommen, wie er unserer Redaktion noch einmal detailliert berichtet. „Aufgegeben habe ich das Weinhaus aus wirtschaftlichen Gründen. Nach dem Umbau, der anstatt der prognostizierten vier bis fünf Monate über 18 Monate gebraucht hat, haben wir mit unserem Küchenchef Simon Nauels und Restaurantleiter Salvatore Atimonelli den Restaurantbetrieb wieder erfolgreich aufgebaut. Das war wie ein Neuanfang. Diese lange Umbauphase hätte uns normalerweise in die Insolvenz geschickt, wäre nicht noch andere Substanz da gewesen.“ Eine Vertragsverlängerung scheiterte seinen Angaben zufolge an den Vorstellungen des Verpächters, „die die GmbH in dieser Form nicht erwirtschaften kann“. Zum Projekt in Meerbusch meint er: Es hätten Gespräche stattgefunden zum Landhaus Mönchenwerth. Aber es sei absolut noch nichts spruchreif oder gar unterschrieben. „Das ist an Schmitz Backes noch lange nicht vorbei.“

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