Der Hundeprofi Für Martin Rütter ist der Düsseldorfer ein Pudel

Düsseldorf · Am Donnerstag beendet Martin Rütter in der Mitsubishi-Electric-Halle in Düsseldorf sein Showjahr. Im Gespräch vorab erzählt er, was seine Hündin zu Weihnachten bekommt und welche Eigenschaften die Düsseldorfer mit Pudeln teilen.

 Martin Rütter ist groß im Geschäft, wenn es um das Verstehen von Hunden geht. Seine Hündin Emma ist meist an seiner Seite.

Martin Rütter ist groß im Geschäft, wenn es um das Verstehen von Hunden geht. Seine Hündin Emma ist meist an seiner Seite.

Foto: Klaus Grittner

Was der Hundetrainer und Comedian Martin Rütter da von sich gibt, so kurz vor seinem Auftritt in der Mitsubishi Electric Halle, ist ein ziemlich dicker Hund: Wäre der Düsseldorfer eine Hunderasse, dann wohl ein Pudel! Dieser Vergleich basiert nicht auf den zugegebenermaßen recht besonderen Äußerlichkeiten der krausgelockten Spezies und ist daher auch kein Grund, wie ein Schlosshund zu heulen. Im Gegenteil, des Pudels Kern ist ein völlig anderer. „Diese Rasse ist etwas vornehm, aber auch extrem ausdauernd, kreativ und sehr intelligent“, bricht Rütter eine Lanze für den Pudel und den Düsseldorfer und hat fast das Wichtigste vergessen: „Pudel sind sehr gesellig.“ Das klingt doch nach einer Hommage an eine Stadt, die der Hundeprofi fast als Heimat bezeichnet.

„Nun ja, ich komme vom Niederrhein, das ist ja nicht weit weg, und viele meiner besten Kumpels wohnen hier. Ich mag die schöne Altstadt, die schöne Rheinpromenade“. Allerdings, so schränkt der 48-Jährige ein wenig kleinlaut, aber schmunzelnd ein, sei das Bier „nicht ganz so lecker“. Damit aber kann Martin Rütter zumindest heute sicher gut leben.

Wenn er als selbsternannter Anwalt der Hunde mit seinem Programm „Freispruch“ die Bühne betritt, wird sicher eins ganz schnell klar: Wenn einer im skurrilen Beziehungsdschungel zwischen Mensch und Tier die Hosen anhat, dann der Hund. Oder umgekehrt: Wenn der Hund den Postboten mit einem Hasen verwechselt und über die Straße jagt, wenn der niedliche Vierbeiner am Esstisch zum penetranten Bettler mutiert oder meint, das Ehebett sei nur für ihn angeschafft worden, dann plädiert Martin Rütter auf „Freispruch“. Martin Rütter versteht es auf exzellente Weise, die teils absurdesten Eigenarten beider Seiten auf liebevoll-komische Art mit kräftigem Augenzwinkern zu persiflieren, ohne vorführend zu wirken. Eine große Kunst für jemanden, der ursprünglich Sport und später Hundepsychologie studiert hat.

Seit Anfang des Jahres tourt der gebürtige Duisburger, spielt in ausverkauften Hallen. Ein strammes, zeitintensives Programm, aber der Hundeprofi hat gelernt, auf sich zu achten. „Von meiner ersten Hündin Mina habe ich sehr viel lernen können, vor allem geduldiger und relaxter zu werden.“

Zu Weihnachten bekommt sein aktueller Hund Emma „natürlich“ einen großen Knochen, „und zwar deshalb, damit sie beschäftigt ist und wir in Ruhe Geschenke auspacken können“, erklärt der Mehrfach-Papa und lacht. Und dann ist da ja noch Silvester. Für die, die einen ängstlichen Hund zu Hause haben, hat er mehrere Ratschläge. „Es könnte Sinn machen, den Hund mit Spielen abzulenken, auf keinen Fall sollte man ihn alleine lassen. Ihn zu trösten, könnte ihn allerdings in seiner Angst bestätigen. In ganz schlimmen Fällen kann in Absprache mit dem Tierarzt ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben werden. Oder, was tatsächlich ernst gemeint ist, auch ein Eierlikörchen in der richtigen Dosis kann ein durchaus probates Mittel sein.“

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