Soziales Engagement Fortuna lädt Flüchtlinge zu Exklusiv-Training und Freundschaftsspiel ein
Düsseldorf · Zeichen eines Erstligisten für Respekt und Integration: Fortuna Düsseldorf lud ein fußballbegeistertes Flüchtlingsteam zu einem exklusiven Coaching mit dem Bundesliga-Trainerteam ein. Im Anschluss fand ein Freundschaftsspiel statt.
Frank Busemann hatte seine Chance, doch der Olympia-Zehnkampf-Silbermedaillengewinner der Spiele 1996 traf nicht. Der Ex-Leichtathlet gehörte zum Aufgebot der Fortuna im Freundschaftsspiel gegen Cosmo United, einem Flüchtlingsteam aus fußballbegeisterten jungen Männern aus Afghanistan, Ghana, Iran und dem Irak. Cosmo, das junge europäische Kulturradio des WDR, hatte beim Düsseldorfer Bundesligisten angefragt, ob denn ein Training und ein Spiel mit integrativem Charakter möglich sei und rannte mit der Aktion offene Türen ein. „Wir sind ja bereits seit vier Jahren gemeinsam mit der SG Benrath-Hassels und der Flüchtlingsinitative Stay mit Fußball als integrativem Sport aktiv“, sagt Paul Jäger, Fortunas Vorstand CSR (Corporate Social Responsibility). Logisch, dass sich die Kicker in Rot-Weiß nicht lumpen ließen und mit den Bundesliga-Co-Trainern Axel Bellinghausen, Thomas Kleine, Torwarttrainer Klaus Reitmeier und Athletikcoach Robin Sanders ein erstligareifes Übungsleitergespann zum Aufwärmen und zur Ballgewöhnung auf den Kunstrasen im heimischen Paul-Janes-Stadion schickten. Für alle war es eine Selbstverständlichkeit, den teilweise traumatisierten Flüchtlingen ein paar entspannte und dennoch anstrengende Stunden zu bereiten. „Im Fußball ist jeder gleich. Es ist völlig uninteressant, welche Hautfarbe man hat oder wo man herkommt“, erklärt Fortuna-Teammanager Sascha Rösler. „In Fortunas erster Mannschaft spielen 50 Prozent Ausländer. Fußball ist der Beweis dafür, dass Integration funktionieren kann.“ Fußballerisch richtig integriert waren aber Busemann und Fernsehkoch Nelson Müller nicht. „Wenn ich nur an sprinten denke, bekomme ich schon dicke Beine“, meinte Busemann. Immerhin verfügt der 44-Jährige als ehemaliger F-Jugendspieler der SG Hillen über Fußball-Vereinserfahrung. Müller hingegen kickte zwar als Kind auf der Straße, spielte im Verein aber Handball. Egal, denn das Thema Integration von Flüchtlingen liegt beiden am Herzen. „Im Sport hat man zusammen Spaß, egal woher man kommt“, meint Busemann.