Sneaker-Mania auf Düsseldorfs Areal Böhler Vom schnöden Turnschuh zum beliebten Sammlerobjekt

Düsseldorf · Sneaker sind für viele Menschen mehr als nur Schuhe. Experten beleuchteten währen der Shoes-Messe die Entwicklung zum Kult-Objekt.

 Klaus Riebeth (l.) erzählte TV-Moderator Patrice Bouédibéla, dass er mehrere hundert Paar Schuhe besitzt.

Klaus Riebeth (l.) erzählte TV-Moderator Patrice Bouédibéla, dass er mehrere hundert Paar Schuhe besitzt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Messe Shoes ist die internationale Handelsshow für Schuhe. Fachbesucher aus der Mode- und Textilbranche versammeln sich bis heutigen Dienstag und informieren sich über die neuen Kollektionen von rund 500 Marken.

Das Kultobjekt „Sneaker“ stand am Wochenende im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Messe. Denn Sneaker werden zu hohen Preisen gehandelt und wiederverkauft. Sie sind begehrte Sammlerstücke, erscheinen in limitierten Auflagen und sind manchmal in nur einer Stunde weg vom Markt.

TV-Moderator Patrice Bouédibéla bot dazu mit dem Sneaker-Experten Pascal Prehn, der unter anderem ein Spezial-Magazin zu diesem Thema nach Deutschland holte, einen Überblick zur aktuellen Szene. „Früher war es ein Sportschuh, und heute ist es ein sportlicher Schuh“ sagte Pascal Prehn bei der Diskussion im Alten Kesselhauses auf dem Areal Böhler. 

„Der Turnschuh bei der Arbeit ist längst kein Tabu mehr, sondern Standard“, sagt Klaus Riebeth, der in Bonn einen Schuhladen betreibt und selbst mehrere hundert Paar Sneaker besitzt. Ungefähr 300 Paare hat der Solebox-Gründer und Sneaker-Designer Hikmet Sugoer. Es waren noch sehr viel mehr. „800 Paare hab ich verkauft“, sagt er. Er entwirft eigene Sneaker und ist ein gefragter und eionflussreicher Mann in der Branche. Schon als Schüler entwickelte der Berliner Unternehmer eine Leidenschaft für das Schuhwerk: „Für jeden Tag im Jahr wollte ich ein Paar haben“, sagte er auf der Bühne.

Hikmet Sugoer wagte den Blick in die Zukunft: „Ich kann mir vorstellen, das wir uns auch Schuhe im 3-D-Drucker selbst drucken“, sagt er. Die reine Funktionalität sei durch die Optik der Sportschuhe verdrängt worden, seien sich die Experten einig. Mit dem Verkauf begehrter Sneaker lasse sich außerdem richtig Geld verdienen. Einzelne Exemplare könnten mehre tausend Euro kosten. Doch neben dem reinen Besitz sind auch Leasing und Sharing von Sportschuhen starke Themen. Immer häufiger fragen die Kunden außerdem gezielt nach veganen Schuhen und Lieferketten, wie bei dem Gespräch zu erfahren war. Ein Thema, das auch die Gäste im Publikum beschäftigte.

„Viele renommierte Marken sind vom Erfolg der Messe überzeugt und haben den Weg zurück nach Düsseldorf gefunden. Das freut uns sehr, und so sind wir auf der uns zur Verfügung stehenden Fläche de facto ausgebucht“, sagt UIrike Kähler, Managing Director Igedo Company. Die Leidenschaft für Sneaker ist dabei nicht nur einer kleinen Gruppe von Sammlern vorbehalten, seit den 1980ern sind sie ein Renner.

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