Auswege in Düsseldorf aus der Essstörung Die Werkstatt Lebenshunger feiert ihr Zehnjähriges

Düsseldorf · Essstörungen kreativ vorbeugen und sie überwinden, mit diesem Konzept ist die Werkstatt Lebenshunger seit zehn Jahren aktiv in Düsseldorf. Jetzt feierte sie das Jubiläum mit einem Werkstatt-Tag im Stadtmuseum.

 Die Werkstatt Lebenshunger gab Einblicke in Projekte wie den „Workshop Popchor“.

Die Werkstatt Lebenshunger gab Einblicke in Projekte wie den „Workshop Popchor“.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Unter dem Motto „Dem Leben eine Stimme geben“ hat die Werkstatt Lebenshunger ihr zehnjähriges Bestehen im Stadtmuseum gefeiert. Auf dem Programm am Dienstagnachmittag standen Workshops, Führungen, Musik und Kunst. Der Verein bietet etwa praxisorientierte Fortbildungen zum Umgang mit Essstörungen an und will vorbeugen. Die Schreib- und Malwerkstätten präsentierten sich und auch ein Popchor. „Unsere Gäste können so selbst spüren, welchen Ansatz wir haben“, sagt Stephanie Lahusen vom Team der Werkstatt.

Zudem hatten Betroffene, Eltern und auch Schulsozialarbeiter Gelegenheit, die Arbeit und das Konzept der Werkstatt näher kennenzulernen. Als neuer künstlerischer Pate sprach Johannes Stüttgen, Meisterschüler von Joseph Beuys: „Man kann Sinn für das Gesunde in der Kunst finden“, sagte er in seinem Festvortrag. Die Kooperation mit dem Stadtmuseum bietet dem Verein viele Möglichkeiten.

Der Bedarf ist groß. „Es ist ja immer noch die stille Krankheit. In der Pandemie sind die Zahlen noch mal gestiegen“, sagt Stephanie Lahusen über Essstörungen und verweist auf den dringenden Handlungsbedarf. Für die Betroffenen sei der Ansatz, die eigene Kreativität zu nutzen, ein wichtiges Sprachrohr, um von eigenen Nöten und Sorgen zu sprechen.

Die Werkstatt Lebenshunger stellt dabei die Bedeutung kreativen Ausdrucks und Handelns für die Prävention und die Überwindung von Essstörungen seit vielen Jahren in den Vordergrund. Die Räume des Vereins befinden sich in Pempelfort. Diese können ohne große Wartezeiten genutzt werden. „Die Idee ist, niedrigschwellige Beratungsangebote zu machen und das es schnell die Möglichkeit gibt, in den Gruppen Anschluss zu finden“, sagt Stephanie Lahusen. Den musikalischen Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Konzert. In Liedern und Instrumentalstücken erzählten junge Menschen von dem, was sie bewegt.

Info www.werkstattlebenshunger.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort