Innovationen im Düsseldorfer Hotel Der Breidenbacher Hof verneigt sich vor der Historie

Düsseldorf · Millionen nahm der Breidenbacher Hof in die Hand, um sein Restaurant einem Innovationsschub zu unterziehen. Einen Tag vor dem Shutdown war Eröffnung. Nun konnte Hoteldirektor Cyrus Heydarian „The Duchy“ vorstellen.

 Küchenchef Philipp Ferber und Generaldirektor Cyrus Heydarian (v.l.)

Küchenchef Philipp Ferber und Generaldirektor Cyrus Heydarian (v.l.)

Foto: Brigitte Pavetic

Nun ist „The Duchy“ offiziell eröffnet. Schon am 13. März ging das neue Restaurant im Breidenbacher an den Start, am 14. März musste es wegen der Corona-Pandemie aber wieder schließen, wie Cyrus Heydarian am Montag bei der Vorstellung resümierte.

Als Inspiration und Namensgeber für die Nachfolge der „Brasserie 1806“ dient das Zeitalter des ehemaligen Großherzogtums Berg (1806 bis 1813), dessen Hauptstadt Düsseldorf war, wie der Hoteldirektor erklärte. Im Englischen wurde dieses Herzogtum auch als „The Duchy“ bezeichnet, im Französischen als „La Duchesse“ – die Herzogin. „Das war eine Epoche voller Stil und unaufgeregter Eleganz.“ Im Jahre der Gründung dieses Herzogtums durch Napoleon unterschrieb interessanterweise Wilhelm Breidenbach für das Grundstück, auf dem er sein Hotel erbauen ließ, das dann 1812 fertig war.

Der international gefragte Innenarchitekt Peter Silling nahm gemeinsam mit der Londoner Agentur Gorgeous Group das Design und das Storybook in die Hand. „The Duchy“ ist ebenfalls der Kosename für den fiktiven weiblichen Charakter, der Leitfaden ist in dem Restaurant illustriert. An den Wänden hängen Bilder vom Pariser Flohmarkt. Der New Yorker Illustrator Tugrice schuf eine Broschüre mit Geschichten rund um diese Frau.

Küchenchef Philipp Ferber setzt auf Brasserie-Küche für die Düsseldorfer Gäste, „die es bodenständig mögen, aber auch ein wenig dekadent“. Roastbeef mit Bratkartoffeln und Wiener Schnitzel wird es auch weiterhin geben, aber 80 Prozent der Gerichte auf der Karte sind neu wie etwa Kaviar-Carbonara. Herzstück des Restaurants ist die „Raw Bar“ mit Snacks und Champagner. Ein Mosaik aus Asien ziert den Eingangsbereich zum Restaurant, dazu wurde ein 100 Jahre alter Holzboden aus Paris verlegt.

Der Umbau der Küche und des Restaurants kosteten rund 2,5 Millionen Euro, wie Heydarian sagt, der froh ist, dass die fast gespenstische Zeit im Hotel vorüber sei. „Zeitweise hatten wir nur einen Gast, tagelang klingelte kein einziges Telefon.“ Langsam laufe der Breidenbacher Hof – soweit das die Corona-Schutzmaßnahmen zuließen – wieder zu Höchstformen auf. 25 Prozent der Zimmer seien schon wieder belegt, nahezu 80 Prozent sollten es idealerweise sein. Von den 170 Mitarbeitern waren bis auf die Auszubildenden fast alle in Kurzarbeit, langsam kehre die Normalität zurück.

Große Hoffnung setzt er in das „The Duchy“ – immerhin seien seit fast zehn Jahren 80 Prozent der Gäste Düsseldorfer, nur 20 Prozent Hotelgäste. 88 Sitzplätze im Restaurant könnte er anbieten, wegen Corona dürfen es aber aktuell nur 50 sein. „Meine Lernkurve durch den Shutdown: Entscheidungen, die ich heute treffe, können morgen schon irrelevant sein.“ Große Relevanz besonders für Geschäftsleute, die im „The Duchy“ lunchen wollen, könnte der neue separate Eingang haben, der an der Heinrich-Heine-Allee 36 liegt. Auch das Hotel Intercontinental an der Kö baute sein Hotel so um, dass das (ebenfalls neue) Restaurant über einen eigenen Eingang zu erreichen ist anstatt nur über die Lobby.

Am Dienstag tritt Heydarian zu seiner ersten Dienstreise an, die ihn nach Donau-Eschingen führt. Laut seinen Angaben treffen sich dort die „Großen der Branche“, um Zukunftsfragen zu diskutieren und Strategien für die Politik zu entwickeln.

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