Kampf gegen Krebs in Düsseldorf Bewegende Schicksale beim Cocktail in Pink

Düsseldorf · Fast 20 Jahre ist es her, dass der Verein Zebra zur Förderung der Senologie/Brustklinik ins Leben gerufen wurde. Leiterin Ingrid Resch ist unermüdlich dabei, für Hilfe und Aufklärung zu sorgen. Beim aktuellen Cocktail in Pink berichteten zwei Frauen von ihrer Angst vor der Diagnose.

 Cocktail in Pink mit Norbert Schmitz, Zebra-Leiterin Ingrid Resch und Strahlentherapeutin Rossella Marafioti (v.l.) im Steigenberger Parkhotel.

Cocktail in Pink mit Norbert Schmitz, Zebra-Leiterin Ingrid Resch und Strahlentherapeutin Rossella Marafioti (v.l.) im Steigenberger Parkhotel.

Foto: Anne Orthen (ort)

Sie ist Anfang 70 und sieht fantastisch aus. Das pinkfarbene Kleid am Mittwochnachmittag im Steigenberger Parkhotel unterstrich ihren zarten Teint. Dabei hat Marie T., die ihren Nachnamen lieber nicht nennen möchte, die Hölle hinter sich. „Mein Mann und ich waren in Argentinien bei Freunden, das war 2009, da fiel mir auf, dass ich etwas Sonderbares in der rechten Brust hatte, etwas, das nässte. Ich kaufte haufenweise Pflaster, ich war eine Zeit lang der beste Kunde in der Apotheke.“ Irgendwann kam keine durchsichtige Flüssigkeit mehr aus der Brust, sondern Blut, Zeit zum Handeln. Ingrid Resch, die als Vorsitzende des Vereins Zebra zur Förderung der Senologie/Brustklinik erneut zum Cocktail in Pink geladen hatte, half bei der Vermittlung zu Top-Medizinern. „Als ich die Nachricht bekam, dass ich Brustkrebs habe, da war ich einfach nur geschockt, für mich brach eine Welt zusammen, ich hatte Todesangst. Bei einer Operation wurde ihr die komplette Brust weggenommen und anschließend mit einem Implantat wieder aufgebaut. „Durch meine Behandlung bin ich heute geheilt, und ich habe auch keine Angst mehr in meinem Alter, was kommt, das kommt.“

Svenja Müller-Thurmann (HNO-Ärztin), Zahnärztin Corina Krawinkel, Birgit Thunnissen (v.l.)

Svenja Müller-Thurmann (HNO-Ärztin), Zahnärztin Corina Krawinkel, Birgit Thunnissen (v.l.)

Foto: Brigitte Pavetic

Während Marie T. über ihre Erfahrungen mit der Krankheit berichtet, sitzen Resch und ein weiterer Gast des Cocktail-Empfangs dabei. Nachdem die Zebra-Leiterin darauf hinweist, dass es viele verschiedene Diagnosen und Therapien gibt, leitet sie zu Britta E. über, die ebenfalls anonym bleiben möchte – auch wenn sich eine Anfangsangst zum Glück als blinder Alarm entpuppte. „Erst drei Wochen ist es her, da bekam ich einen uneindeutigen Befund von der Frauenärztin, ich hatte Sorge, dass es Krebs ist.“ Vom Start weg, also seit fast 20 Jahren, unterstützt Britta E. Zebra, „und nun war ich selber in der Situation, dass ich die Hilfe in Anspruch nahm“. Das Team machte einen Komplettcheck mit Mammographie und MRT an einem Tag möglich, so dass sie rasch Gewissheit hatte. „Ich wäre sonst durchgedreht. Es war eine unglaubliche Erleichterung, dass da nichts ist, ich habe jetzt ein zweites Leben.“ Dann weist sie noch auf den Fakt hin, „dass jede achte Frau Brustkrebs hat“.

     Niklas Weyel (Tiffany), Marietta Franzen (Fanzen Kö), Modeunternehmer Philippo Okan (v.l.)

Niklas Weyel (Tiffany), Marietta Franzen (Fanzen Kö), Modeunternehmer Philippo Okan (v.l.)

Foto: Brigitte Pavetic

1400 Frauen berät Zebra jedes Jahr, wie Resch weiß, bei der Hälfte von ihnen stellt sich heraus, dass sie betroffen sind, „wir geben Beratung, eine Navigation, Beistand“. Schließlich sei bei einer solchen Diagnose die Panik erst einmal groß. Sie macht Hoffnung: Die Heilmöglichkeiten und Überlebenschancen hätten sich enorm verbessert. „Wichtig ist die Früherkennung.“ Ein nicht ganz normaler Cocktail-Empfang war das also, als Resch später noch einen Vortrag hielt und rund 100 Frauen und Männer zusammenkamen. Des ernsten Themas nahmen sich auch einige prominente Düsseldorfer an wie etwa Ruth Heinen, die Mode macht unter dem Label „Rita Lagune“, Couture-Sammlerin Monika Gottlieb, die sich stark für Zebra engagiert, Jantien Bierich von der Stiftung Museum Kunstpalast.

Brigitte Pavetic

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