Stefanie Hohn aus Düsseldorf Autorin auf Umwegen

Düsseldorf · Am heutigen Dienstag liest Stefanie Hohn im Gerresheimer Kulturbahnhof aus ihrem aktuellen Buch „Magier der Farben“. Doch der Weg der Düsseldorfer Autorin verlief mit einigen Umwegen.

 Die Düsseldorfer Autorin Stefanie Hohn.

Die Düsseldorfer Autorin Stefanie Hohn.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Ein Wasserwesen im Körper einer Erdfrau – so stellt sich Stefanie Hohn auf ihrer Homepage vor. Und hat dafür eine schlüssige Erklärung: „Um fließen zu können, muss ich oft Umwege suchen“, sagt sie. Das trifft nicht nur auf ihre Profession als Autorin zu. Es entspricht auch gänzlich ihrem privaten Werdegang.

Sitzt man der Düsseldorferin gegenüber, wirkt sie allerdings vollkommen erdverbunden und entspannt. Ihr Buch „Magie der Farben“ ist auf dem Markt, das nächste liegt fertig beim Verlag. „Ich befinde mich momentan in dem luxuriösen Zustand, nicht jeden Tag schreiben zu müssen“, erzählt sie. „Eine Zeit zum Ausatmen. Das Schreiben macht mir zwar großen Spaß, aber es ist immer auch ein gewisser Druck dabei.“ Hat sie sich einmal an einem Thema festgebissen, geht Stefanie Hohn diszipliniert ans Werk und nutzt dafür gern die Morgenstunden. „Dem Klischee eines Autors, der bei Kaffee und Rotwein die Nächte durcharbeitet, entspreche ich nicht.“

Sprachen und Literatur begleiteten die gebürtige Aachenerin schon lange, bevor sie selber zu schreiben begann. In Düsseldorf machte Stefanie Hohn ihren Studienabschluss als diplomierte literarische Übersetzerin, merkte aber nach den ersten Aufträgen bald, dass dies eine einsame Tätigkeit war und sie die wissenschaftliche Arbeit und Analyse mehr reizten. Sie gab Seminare an der Uni, heiratete, bekam zwei Kinder – und hatte das ungute Gefühl, in ihrer Entwicklung ausgebremst zu werden. Über diese Zeit schrieb sie unter dem Pseudonym Franca Steffen ihren autobiografischen Erstling „Karriere im Kinderzimmer“. Bis zum nächsten Buch dauerte es zwölf Jahre, doch dazwischen passierte viel. Erst gründete Stefanie Hohn in Düsseldorf eine englische Sprachschule für Kinder. Dann wurde ihr Mann nach Paris entsendet, und die Familie zog für acht Jahre mit. Sie half dort bei der Organisation von europaweiten Schülerwettbewerben. Zurück in Düsseldorf arbeitete sie als Key Account Manager beim Online-Sprachenanbieter „Tell Me More“. Doch dann hatte sie Umwege genug zurückgelegt, um sich sicher zu sein: „Ich will schreiben. Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Als Fingerübung entstanden die Kurzgeschichten im Band „Ruhestörung“. Es folgten der Thriller „Paradise Landing“ und zuletzt „Magie der Farben“.

Diesen Liebesroman mit Bezügen zur Malerei stellt sie am heutigen Dienstag um 20 Uhr bei „dreiexgeschichten“ im Kulturbahnhof Gerresheim vor, eine Lesung mit Live-Musik, dem Slam-Poeten Michael Schumacher und dem Musiker Mario Siegesmund.

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