BMX-As aus Düsseldorf Freigeist Adrian Warnken geht in die Luft

Düsseldorf · Für viele Kinder aus Düsseldorf ist Freestyler Adrian Warnken inzwischen ein Vorbild: Er pflegt ein verwegenes Hobby - mit seinem BMX macht er waghalsige Tricks und tollkühne Sprünge. Am liebsten trainiert er im Skatepark in Flehe.

 Adrian Warnken in seinem Element

Adrian Warnken in seinem Element

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Er ist ein Individualist. In vorgefertigte Schemata oder verstaubte Organisationsstrukturen will sich Adrian Warnken nicht hineinpressen lassen. Deshalb verzichtet der Düsseldorfer, der morgen 26 wird, auch ganz bewusst auf eine Olympia-Teilnahme. In zwei Jahren, bei den Olympischen Spielen 2020 in der japanischen Hauptstadt Tokio, steht auch BMX Freestyle auf dem Programm.

Warnken ist einer der besten deutschen Vertreter auf dem BMX-Rad, den Traum der meisten Sportler von einer Olympia-Teilnahme träumt er aber nicht. „Eigentlich ist die BMX-Szene eine freie, unorganisierte Szene. Aber das spaltet sich gerade auf, weil einige wegen Olympia jetzt einen Verein gegründet haben“, erläutert Warnken. „Ich wurde auch gefragt, ob ich einem Verein beitreten möchte. Aber es entspricht überhaupt nicht meinen Grundgedanken zum BMX. Ich fahre seit 15 Jahren und habe alles alleine erreicht. Beim BMX muss mir niemand sagen, wann ich wie und was zu machen habe.“

Mat Hofman ist sein großes Vorbild

Der Freigeist ist purer Autodidakt. Alles, was er mit dem kleinen, stabilen Rad mit den 22-Zoll-Laufrädern kann, hat er sich selbst beigebracht. Vorzugsweise trainiert er im Skatepark an der Ulenbergstraße.

Inspirationen für neue, noch waghalsigere Tricks bei Sprüngen über Rampen und Hindernisse fand er bei den großen Stars der Szene: Die BMX-Legende Mat Hofman aus Oklahoma in den USA und die beiden Kalifornier Dennis Enarson und Gary Young gehören zu seinen Vorbildern. „Ohne Mat Hofman gäbe es BMX gar nicht. Er hat mir mal bei einem Event in Amerika abends beim Bierchen die Hand geschüttelt. Mit Dennis und Gary bin ich schon gemeinsam Shows gefahren. Das ist ein echter Ansporn“, so Warnken.

Für viele Kinder ist der in Stockum wohnende Freestyler inzwischen selbst ein Vorbild. So einige Kids machen jedenfalls große Augen, wenn er ihnen etwas zeigt, besonders gerne seinen Lieblingstrick Bar-Spin. Dabei dreht Warnken bei einem Sprung den Lenker um mehr als 360 Grad.

Adrian Warnken kann von seinem Sport leben - gerade so

Solche Demonstrationen gibt es oft, denn Warnken ist in der Kirchengemeinde in Stockum und in der Realschule Golzheim in der Kinder- und Jugendbetreuung aktiv. „Pfarrer Jürgen Hoffmann ist ein echt cooler Typ. Er hat mir diese Möglichkeit in der Pfarre gegeben“, so Warnken.

Die Sportskanone hat mal Technischer Zeichner gelernt, aber in diesem Beruf will er nach seiner aktiven BMX-Karriere nicht arbeiten, eher im sozialen Bereich. Aktuell kann er von seinem Sport so gerade leben. „Ich habe ein gewisses Maß an Professionalität erreicht“, erläutert der Radsportler lächelnd. Er hat ein paar Sponsoren, betreut einen Youtube-Kanal, bietet Workshops an, fährt Shows und gewinnt Preisgelder. So wie zuletzt beim Highway to Hill in Berlin und dem Butcher Jam in Flensburg. Bei beiden Freestyle-Events landete Warnken jeweils auf Platz zwei.

Auch an diesem Wochenende hat er einen großen Auftritt, denn in Köln findet die BMX Cologne statt. Liebend gerne würde er auf einem Platz weit vorne landen. Liebend gerne würde er auch in seiner Heimatstadt seine waghalsigen Sprünge und die scheinbar die Schwerkraft außer acht lassenden Tricks zeigen. Bisher gab es dazu aber keine Gelegenheit. „Vielleicht gibt es diese Möglichkeit ja bei der nächsten Radaktiv, dem Fahrradtag am Rheinufer“, hofft der Könner auf dem BMX-Rad.

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