Treffen mit Champions von 1954, 1974 und 1990 Die Weltmeister machen Joachim Löws Team Mut

Düsseldorf · Die Kölner Idole Lukas Podolski und Hans Schäfer lagen sich in den Armen. Sepp Maier erzählte Geschichten aus dem WM-Trainingslager 1974. Das aktuelle DFB-Aufgebot wurde mit großem Beifall auf seine Mission Brasilien verabschiedet. Und als Überraschungsgast trat Udo Jürgens mit einem einstündigen Programm auf.

"Fest der Weltmeister" in Düsseldorf
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Foto: Hans-Juergen Bauer

Beim Fest der Weltmeister im Düsseldorfer Hotel Intercontinental ging es ziemlich munter zu. Unter zahlreichen geladenen Gästen aus Politik und Sport waren natürlich auch die beiden noch lebenden Helden von Bern 1954, Hans Schäfer und Horst Eckel. Franz Beckenbauer plauderte mit seinen ehemaligen Mitspielern aus der 74er-Mannschaft und seinen früheren Schützlingen aus dem 90er-Team.

Über seinen legendären Spaziergang auf dem Rasen des römischen Olympiastadions sagte er: "Ich war sechs Wochen lang mit schwer erziehbaren Menschen unterwegs und froh, dass es zu Ende war. Ich wollte einfach nur meine Ruhe."

Günter Netzer traf Hacki Wimmer, das Laufwunder in Gladbach und der deutschen Mannschaft. Wolfgang Overath stand mit Maier auf der Bühne. Lothar Matthäus und Rudi Völler ließen die Erinnerung an den bis jetzt letzten Weltmeister-Titel 1990 in Italien aufleben. Und sie durften nun natürlich kleine Sünden beichten. So hatten sie einen Flug aus dem Trainingslager nach Rom, wo beide vor der Fifa wegen Völlers Platzverweis im Achtelfinale gegen Holland aussagen mussten, genutzt, um sich einen schönen Tag zu machen. "Wir haben den Franz angerufen und gesagt, dass wir den Flug verpasst haben", sagte Völler.

Weniger öffentlichkeitstaugliche Anekdoten wurden an den Tischen ausgetauscht. Und dort herrschte allgemeine Zuversicht im Blick auf das bevorstehende Turnier. "Die Mannschaft hat die Qualität, den vierten Titel zu holen", stellte Altmeister Eckel fest. Er wurde in alter Kaiserslauterer Verbundenheit besonders herzlich von Miroslav Klose begrüßt. Eckel beobachtete staunend den Rummel um seine sportlichen Enkel. "Wir haben nur Fußball gespielt", sagte er. Und Schäfer sagte augenzwinkernd über die vermeintlich gute alte Zeit: "Wir durften damals die ganze Zeit unsere Frauen nicht sehen - das war eine harte Zeit, aber schön."

"Ich trete den Weltmeistern von 1990 und 1974 nicht zu nahe, wenn ich sage, der wichtigste WM-Titel war der von 1954. Da ist das entstanden, wie der deutsche Fußball in der Welt gesehen wird und was er heute darstellt", sagte DFB-Präsident und Gastgeber Wolfgang Niersbach und ergänzte in Richtung der aktuellen Nationalspieler: "Unser großer Wunsch ist es, erst am 14. Juli aus Brasilien zurückzureisen" - dem Tag nach dem Endspiel im runderneuerten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro.

(pet)
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