Von New York nach Düsseldorf Die großen Leidenschaften der Pamela Falcon

Düsseldorf · Die Sängerin schwört auf Lakritze und ist überzeugt, dass jeder gut singen kann – wenn er nur hart genug an sich arbeitet. In Pempelfort betreibt sie ihre eigene Akademie.

 Beim RP-Hausbesuch singt Redakteurin Brigitte Pavetic mit Pamela Falcon, danach ging sie mit guter Laune nach Hause.

Beim RP-Hausbesuch singt Redakteurin Brigitte Pavetic mit Pamela Falcon, danach ging sie mit guter Laune nach Hause.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mit ihrem Auftritt bei „The Voice of Germany“ begeisterte Pamela Falcon 2011 Juroren und Zuschauer, schon oft war sie im TV zu sehen. Seit 20 Jahren arbeitet sie auch als Vocal Coach, seit zehn Jahren ist die gebürtige New Yorkerin in Düsseldorf und hat in Pempelfort (wo sie auch wohnt) ihre Gesangsschule „New York Voice Academy“. Viele bekannte Stimmen bereitet sie auf Produktionen, Tourneen und Fernsehauftritte vor, darunter Stefanie Heinzmann oder Julia Engelmann.

Der Corona-Shutdwon war für viele Künstler eine Katastrophe, wie ist es Ihnen ergangen?

Das war eine verdammt harte Zeit und ist es immer noch. Viele Events, bei denen ich ja als Sängerin auftrete, sind bis Februar/März 2021 abgesagt, das bedeutet, dass es auch keine gage gibt.

Das heißt, Sie konzentrieren sich im Moment auf Ihre Arbeit als Coach?

Das geht auch super per Videotelefonie. Das mache ich im Moment recht intensiv. Langsam geht es auch wieder los, dass man sich persönlich trifft. Diese Woche kam sogar eine Frau aus der Nähe von Koblenz, um mit mir an ihrer Stimme zuarbeiten.

Sie haben auch recht prominente Kunden, wie ist die Zusammenarbeit mit denen?

Als ich vor fast zehn Jahren „The Voice of Germany“ machte, da empfahl mich jemand aus der Produktion der Schweizer Sängerin Stefanie Heinzmann als Coach, seither arbeiten wir zusammen. Der ZDF-Moderator Ingo Nommsen nimmt Unterricht bei mir, der Arzt und Gala-Veranstalter Matthias Heilein. Mit der Schauspielerin Anna Schudt singe ich auch. Das macht alles einen großen Spaß.

Vor zehn Jahren kamen Sie aus dem Ruhrgebiet nach Düsseldorf-Pempelfort, warum?

Ich habe mein Büro in Korschenbroich, wollte aber meine Gesangsschule in einer Metropole etablieren. Da passte Düsseldorf super, und das Studio an der Kapellstraße ist perfekt.

Was mögen Sie an dem Stadtteil?

Alles! nach dem Walken morgens mit einer lieben Freundin in Grafenberg setzen wir uns oft ins Bellinis an der Duisburgerstraße, die haben die besten Cookies und den besten Cappuccino. Oder wir frühstücken. Die Sonne kommt hier so schön durch. Ich bummel auch gerne die Nordstraße rauf und runter, esse ein Frozen-Joghurt-Eis oder gehe ins Café Florian essen. Das mache ich oft mit meiner Freundin Mara Bergmann, die ja TV-Moderatorin ist und mit mir an der Akademie Sprechtrainings gibt. Dann essen wir gegrilltes Gemüse. Wenn Fortuna spielt, dann gucke ich in meiner Lieblingspizzeria Nero. Dann natürlich komplett in Rot. Es wird den ganzen Abend gejubelt und angefeuert. ich bin wirklich ein ziemlich großer Fortuna-Fan, das ist die beste Mannschaft der Welt.

Kann eigentlich jeder lernen, gut zu singen?

Prinzipiell würde ich sagen, Ja, es ist wirklich eine Frage des Trainings, der Kräftigung der Stimme. Matthias Heilein zum Beispiel arbeitet so hart an sich, ich bin immer wieder überrascht, wie weit er gekommen ist. Jede Stimme kann sich verbessern.

Können Sie sich an das erste Lied erinnern, das Sie jemals gesungen haben.

Das war „He’s got the whole world in his hand“, da war ich fünf Jahre alt, da machte ich mir noch keine Gedanken um Lampenfieber, das kam erst später.

War das ein Thema für Sie?

Und wie! Ich muss so 15 gewesen sein, wo es ganz schlimm wurde, ich hatte regelrecht Panik, vor Publikum aufzutreten. Damals hat mir ein Coach geholfen: Schauspielerin Betty Lynn Buckley, die unter anderem in dem berühmten Horrorfilm „Carrie“ eine Lehrerin spielte. mein Bruder brachte mich auf die Idee. Sie gab mir den guten Rat: Stell dich hin und fühle wie ein Sänger. Und: Fokussiere dich auf das, was gut ist. Sie verhalf mir auf sehr behutsamen Wege zu mehr Selbstvertrauen. Und übrigens ist Singen generell super bei Lampenfieber. Singen Macht den Kopf frei, es befreit.

Wie war das bei Ihren Auftritten bei „The Voice of Germany“ vor einem Millionenpublikum?

Da war ich schon „geheilt“ sozusagen. Das waren die besten Momente in meinem Leben, echt. Traumhaft, das hat mir beruflich auch sehr geholfen, denn Du hast eine enorme Präsenz. Ich bin sehr dankbar dafür.

Wovon träumen Sie noch?

Ich mache ja auch Artist Development, also Künstler-Entwicklung. Seit fünf Jahren arbeite ich mit einem jetzt 18-jährigen Ratinger, wir wollen nach L.A. und eine Platte produzieren.

Verraten Sie mir ein Geheimnis?

Es gibt etwas, wofür ich sterben könnte, das ist Lakritze und besonders Lakritze-Tee, der ist lauwarm übrigens auch richtig gut für die Stimme.

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