Welttournee Die Gipsy Kings freuen sich auf Düsseldorf

Düsseldorf · Ganze 27 Jahre ist es her, seitdem die französisch- und spanischstämmigen Musiker das letzte Mal zusammen auf der Bühne standen. Damals eroberten sie mit Welthits wie „Volare“, „Bamboleo“ oder „Baila Me“ die Strandcafés, Bars und Freiluftdiskotheken von St. Tropez im Sturm. Am 7. Oktober kommen sie nach Düsseldorf und gaben schon mal einen kleinen Vorgeschmack.

 Die Gipsy Kings machen Zwischenstopp im Düsseldorfer Hafen. Am 7. Oktober tritt die Combo in der Mitsubishi Electric Halle auf.

Die Gipsy Kings machen Zwischenstopp im Düsseldorfer Hafen. Am 7. Oktober tritt die Combo in der Mitsubishi Electric Halle auf.

Foto: Anke Hesse

Die früher pechschwarzen Locken sind inzwischen ergraut und gebändigt, das Musikerleben hat die Falten im Gesicht ein bisschen tiefer werden lassen – doch wenn die Gipsy Kings die Gitarren ansetzen, ist durch die Musik in ihren Augen immer noch dasselbe Funkeln wie eh und je. Denn ihre Leidenschaft für mitreißenden Flamenco-Pop ist auch nach 40 Jahren Bandgeschichte ungebrochen. „Es ist das größte Geschenk, diesen Beruf ausüben zu dürfen“, sagt Chico Bouchikhi. Ganze 27 Jahre ist es her, seitdem die französisch- und spanischstämmigen Musiker das letzte Mal zusammen auf der Bühne standen. Damals eroberten sie mit Welthits wie „Volare“, „Bamboleo“ oder „Baila Me“ die Strandcafés, Bars und Freiluftdiskotheken von St. Tropez im Sturm. Ihre feurigen Flamenco-Rythmen brachten auch in den naturgemäß kühleren Regionen Europas die Grade in den Thermometern zum Klettern, wie viele Gold- und Platinauszeichnungen in 15 Ländern bezeugen.

Im Rahmen ihrer Welttournee kehren sie bald mit neuen, temperamentvollen Songs nach Deutschland zurück. Was die Künstler nach all den Welterfolgen immer noch derart motiviert, auf der Bühne stehen zu wollen? Für Chico liegt das am südamerikanischen Flair ihrer Lieder.

„Dieses Glück und die Freude, die vom Publikum zurück auf die Bühne kommt. Dieser Energieaustausch wirkt wie ein Jungbrunnen oder Lebenselixier“, erklärt der Schwager der übrigen Mitglieder und Brüder Patchai, Canut und Paul Reyes. Dabei gab es jedoch eine Zeit, in der dieses Glück getrübt wurde. Finanzielle Unstimmigkeiten führten 1991 zum Zerfall der ursprünglich sechsköpfigen Gruppe. Eine Zäsur, die aber auch positive Effekte mit sich brachte. „Durch die Trennung mussten wir unser Repertoire neu überdenken und waren quasi verpflichtet, neue Kreationen zu entwickeln“, sagt Chico. Mit dreien der Gründungsmitglieder konnte er sich inzwischen wieder aussöhnen. „Das Prinzip der offenen Tür ist schließlich ein Lebensmotto für mich.“ Nicht nur wegen dieser Einstellung fungiert er abseits einer Musikkarriere auch seit 1996 als Unesco-Friedensbotschafter.

Mit der Verleihung dieser Auszeichnung verbindet Chico auch eine Begegnung, durch die er Düsseldorf seitdem ganz besonders in Erinnerung hält. Im Rahmen jener Unesco-Veranstaltung lernte er den Dalai Lama kennen, welcher ihn nachhaltig prägte. Ansonsten sei Deutschland im Allgemeinen aber auch untrennbar mit dem kometenhaften Aufstieg der Gipsy Kings verbunden. Der vor einigen Jahren verstorbene Fritz Rau erkannte das Potential der Rhythmus-Könige und verhalf ihnen zu ihrer ersten Deutschlandtournee. „Von da aus ging es dann um die ganze Welt“, sagt Chico.

Wenn „The Original Gypsies“, wie sich das Quartett inzwischen nennt, am 7. Oktober um 20 Uhr schließlich in der Mitsubishi Electric Halle gastiert, haben sie mit München, Stuttgart und Frankfurt einige Stationen ihres Erfolgs auf deutschem Boden bereits besucht. Im Gepäck haben die leidenschaftlichen Musiker dabei zahlreiche Songs aus ihrem neuen Album, welches in diesem Jahr aufgenommen wurde. Aber auch die weltberühmten Flamenco-Hymnen werden bei dem zweistündigen Konzert nicht fehlen. „Wir stehen schließlich insgesamt mit zehn Gitarristen auf der Bühne. Da hoffen wir, dass das für das Publikum das gleiche Vergnügen wird, wie es mit so vielen Musikern auch für uns ist“, sagt Chico.

Bevor es dann weiter nach Hamburg geht, steht aber zumindest ein Pausentag auf dem eng getakteten Tourplan. „Dann finden wir hoffentlich die Zeit, Düsseldorf auch mal näher besichtigen zu können.“

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