Mode Das sind die Trends der Ballsaison
Düsseldorf · Wenn traditionell der Ball- und Gala-Reigen am letzten November-Wochenende startet, beginnt auch die Saison fürs Kleine Schwarze und feine Abendanzüge.
Dolphin-Aid-Gala im Interconti, Silvester-Gala im Maritim Hotel, Ball International und Prinzenball im Hilton Hotel, großes Dinner samt Feuerwerk im Steigenberger Parkhotel - der Partykalender ist voll, und eine Frage ist stets die gleiche: Was ziehe ich an? Promis wie Oscarpreisträger Colin Firth und seine Frau Livia, Sportlegende Katharina Witt oder Sänger Andreas Bourani, die morgen im Maritim-Hotel zur siebten Nachhaltigkeitsgala erwartet werden, müssen sich wenig Gedanken um ihren Red-Carpet-Dress machen. Während die Stars von Profi-Stylisten eingekleidet werden, ist die/der Normalsterbliche oft eher ratlos. Lieber Pailletten oder besser doch Spitze, lieber kurz oder lang? Bedeutet der Dress-Code "Gala" auf der Einladung, dass der Mann im Smoking erscheinen muss? Aber nicht nur für den großen Auftritt auf öffentlichem Parkett will Frau schick und schön aussehen. In diesem Jahr dürfte die Entscheidung für das passende Outfit leichter ausfallen, denn Glanz und Glamour sind angesagt. Experten der Modeszene verraten die Trends.
"Bei den Herren ist und bleibt der schwarze Anzug der ideale Look für festliche Anlässe. Kombiniert mit schlanken, schwarzen Schuhen -gerne in Lackoptik - wirkt dieser zeitlos elegant und immer passend in jeder Situation", sagt Birgit Kaiser-Hamelmann. Die Stil- und Einkaufsberaterin bei Breuninger weiß auch, dass anders als in den vergangenen Jahren weniger Cocktail-Kleider gefragt sind, sondern lange Abendroben. "Raffinierte Schnitte mit schmückenden Details wie irisierenden Pailletten sorgen dabei für eine glamouröse Optik", sagt sie. Bei den Farben dominieren edle Nude- oder Metallic-Töne, doch auch kräftige Farben wie sattes Rot oder Grün wirken sehr festlich und sind eine klassische Alternative.
Jades-Chefin Evelyn Hammerström favorisiert die Kleider der jungen Designerin Bibi Bachtadze, die "wundervolle Spitze verarbeitet". Zum Familienfest unterm Tannenbaum funkeln bei ihr Pailletten und Steine. Glitzer, Glamour und Hauptsache: auffallen - so lautet das Motto bei Unique für die Feiertage. "Spitzenkleider sind das Must-Have dieser Saison", sagt Geschäftsführer Shahin Moghadam. "Zierperlen und detailreiche Spitzen spielen miteinander und machen aus Kleidern romantische Verführungen." Auch für Unentschlossene gibt es die passende Lösung: Das kleine Schwarze geht immer. Der Klassiker kann mit Schmuck und goldenen Accessoires aufgepeppt werden.
Bei Modedesigner Steffen Schraut "darf es ruhig etwas mehr sein. Mit Applikationen und Pailletten wird jede Frau zum Hingucker. In Metall- und Edelsteintönen wirken Kleider und Oberteile besonders schön." Thomas Rath rät den Damen zur "eleganten Attitüde. Inspiriert von vergangenen Jahrzehnten werden die Looks mit liebevollen Accessoires verfeinert - ob sinnliche Stickereien oder aufregend-schöne Schmucksteine." Warum ist es manchmal so wichtig, etwas Besonderes zu tragen? "Ganz einfach: wegen der Magie", sagt Modeschhöpferin Dorothee Schumacher. Sie rät zu Kleidern, die nicht nur für einen Abend gedacht sind. Wer lieber Hosen trägt, wählt ein oben enges, unten ausgestelltes Modell und ein Top mit schwingenden Rückendetails - die nicht zufällig an Flügel erinnern. Die Designer von Peek & Cloppenburg haben unter dem Motto "Nachtschmetterlinge" Kleider entworfen, die es bunt treiben: von leuchtendem Feuerrot über Petrolgrün und Mitternachtsblau bis hin zu Silber und Gold. Zu den Highlights gehören die bodenlangen Abendkleider - kunstvoll drapiert und opulent bestickt. Wolfgang Hein, Modemacher und Projektmanager des "Fashion Net Düsseldorf", bevorzugt für den Mann "Smart Casual" - zumindest für den, der zu Hause feiert. Gerne etwas festlich geschmückt mit einer Schleife zum Hemd. "Ein leichter Cardigan oder Pullover ersetzt zu Hause den Blazer, dazu passen eine leichte Wollhose mit Karo-Design und farbige Socken", so Hein. Wer außer Haus nicht auf einen Blazer verzichten möchte, sollte zu einem Exemplar aus Samt in gedeckten Farben greifen. Und übrigens, der Gehrock geht wieder. Dagmar Haas-Pilwat
