Sternchenvergabe Das sind die Stars des Jahres in Düsseldorf
Im Leben läuft es doch immer auf die Frage heraus: Und, wie war ich? Wir sagen es Ihnen, denn unsere Redaktion vergibt wieder viele Sternchen für die Düsseldorfer Stars des Jahres.
Hans-Jürgen Tüllmann hat schon einiges durchgestanden als einer von Düsseldorf Top-Karnevalisten: Sturm, Terror und dann noch Corona. Als der Rosenmontagszug zunächst auf den historisch bedeutsamen 8. Mai (jetzt 29. Mai) verlegt wurde, gab es auch noch mal ordentlich Haue. Oft gab es in diesem Jahr vom Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) diese Aussage: „Ich bin geschockt.“ Aber er bleibt im Amt. Von Hinschmeißen keine Spur! ★★★☆☆
Wann kommt er denn nun endlich zurück in seine Heimatstadt? Immer wieder passiert der Schlagersänger und Oberbilker Jung Heino auf seinen Konzerttourneen Düsseldorf. Aber irgendwie ist nicht mehr die Rede von einer Rückkehr. Dabei haben schon so viele frohlockt, als Heino und seine Hannelore vor zwei Jahren im Andreas-Quartier diese Andeutung machten. Dabei sang Heino mal so schön „Dein Junge kommt wieder“. Nichts als leere Versprechungen. Buh! ★☆☆☆☆
Theoretisch könnte Düsseldorfs Bürgermeister und Traditionsbäcker Josef Hinkel der neue John Steinbeck werden, denn er hätte allen Grund, dem Welt-Werk „Von Mäusen und Menschen“ sein Düsseldorf-Pendant „Von Mäusen und Corona“ aufzusetzen. Beides hat er hinter sich – mit jeweils mildem Verlauf. Humor bewahrte er immer, auch als die Nager seine Backstube lahmgelegt hatten. 3000 Brote und 20.000 Brötchen waren futsch, dafür die Quälgeister mausetot in der Falle. ★★★☆☆
Früher war die Altstadt in erster Linie das Reich der Biertrinker, neuerdings ist sie auch eine Spielwiese für Juristen: „Verweilverbot“, „Alkoholverkaufsverbot“, „Waffenverbot“, „Feuerwerksverbot“ und – neuster Streich -: „Ansammlungsverbot“. Um die heikle Lage im Ausgehviertel zu befrieden, hat Rechts- und Ordnungsdezernent Christian Zaum in diesem Jahr eine Verfügung nach der anderen unterschrieben. Hoffentlich hilft’s. Entspanntes Biertrinken macht mehr Spaß. ★★★☆☆
Als eines der ersten großen It-Girls Deutschlands hat es Verona Pooth weit gebracht, viele Milliönchen sollen auf ihrem Konto sein. Das muss an Heiligabend auch dreiste Diebe auf den Plan gerufen haben, denn die brachen in ihre Villa ein. Ausnahmsweise ließ Pooth die Presse ins Haus, um das Chaos zu dokumentieren. Sichtlich traurig, aber top-gestylt erzählte sie von dem Übel und setzte publikumswirksam dieses Thema: Sie wünscht sich härtere Strafen für Einbrecher. Auch richtig! ★★☆☆☆
Auf diese junge Dame wurden mal einige Wetten abgeschlossen: Ist sie nur ein Sternchen? Oder wird sie sich halten im Medienzirkus? Die Frage ist längst beantwortet: Evelyn Burdecki bleibt. Nach der Kürung zur Dschungelkönigin kamen haufenweise Jobs hinzu. Noch völlig ungeklärt ist die Frage, ob sie eigentlich total clever ist oder einfach nur total scharf auf ein wenig Star-Ruhm. Irgendeine Art von Weiterentwicklung wäre spannend. Es gibt ja vielleicht noch die andere Evi als die süße, schrille ... ★☆☆☆☆
Die Fortuna hat in der Winterpause nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrelegationszone, die dritte Liga ist somit näher als die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Vielleicht zieht Vorstand Klaus Allofs ja doch noch bald die Reißleine und setzt Coach Christian Preußer vor die Tür – um dann selbst als Spielertrainer zu übernehmen. Für das Gekicke der Mannschaft im Abstiegskampf sollte es als Joker in der Schlussphase immer noch reichen. ★★★☆☆
Rauhaardackel Moppi geht auf die 17 zu, als er auf dem OP-Tisch landet. Der Tierarzt hat kaum Hoffnung, dass der Methusalem auf vier Beinen die schwere Operation überleben wird, doch Moppi schafft es – und beschert Frauchen Wiebke Holetzek damit ein unvergessliches Weihnachtsfest. An seiner edlen Herkunft allein – Moppi heißt eigentlich Eyko vom Aegidius – wird es nicht gelegen haben, eher an seiner Lebensfreude und an seinem unbändigen Überlebenswillen. Dafür gibt es ★★★★★
Kraftwerk-Chef Ralf Hütter hat tatkräftig mitgeholfen, dass der Kunstpalast die Pariser Ausstellung zu elektronischer Musik geholt hat. Sie ist noch bis Mai zu sehen. Die Ausstellung wurde für Düsseldorf ergänzt um einen Raum zu Kraftwerk, für den Hütter dem Museum unter anderem seine Roboter ausgeliehen hat. Eine Ausstellung zum Tanzen! Das war so ziemlich das Fröhlichste, was im tristen Coronajahr in Düsseldorf zu erleben war. Dafür verteilen wir roboterhafte: ★★★★★
Noch sind Dirk Mecklenbrauck und Uåsa Katharina Maisch Bürgerliche. Wie gerne wären Sie Prinz und Prinzessin! Doch dem Paar machte Corona schon mehrmals einen Strich durch die Rechnung. Die Kürung war schon öfter in greifbarer Nähe – doch dann wurde sie wieder abgesagt! News gibt es vermutlich zum Jahreswechsel. Manch einer orakelt, dass das Paar vielleicht sogar hinschmeißt. Schade wäre es, Ihr habt Format und seid mehr als ein Prinzenpaar in der Warteschleife! ★★★★☆
Zugegeben, die Macher des Weihnachtmarkts hatten es dieses Jahr nicht leicht – aber welcher Veranstalter hatte es schon leicht? Richtig: Keiner! Flexibilität und rasches Handeln waren gefragt, und die Einführung von 2G und vor allem der Bändchenpflicht war für Düsseldorf Tourismus unter Ole Friedrich eine Herausforderung wie ein Raumspaziergang für einen untrainierten Hobby-Astronauten. Mit Rumpeln und Pumpeln hat’s dann noch irgendwie geklappt. ★★☆☆☆
Er könnte ein Ritter sein, der Walid El Sheikh, einer, der nicht aufgibt. Der bienenfleißige Gastronom (Elephant Bar, Sir Walter, Oh Baby Anna und Boston Bar in der Altstadt, The Paradise Now im Hafen) kämpft gegen Corona-Regelungen wie der wackere Don Quijote gegen Windmühlen. Er zog gegen die Sperrstunde vor Gericht, jetzt stellte er einen Eilantrag gegen die Schließung seiner Diskotheken. Klappte beides nicht. Parallel plant er zwei neue Gaststätten in der Altstadt. Wie spendieren ★★★★☆
Lothar Inden (r.) hat ein Handy und einen Festnetzanschluß. Er hat auch eine E-Mail-Adresse. Leider ist er oft unerreichbar. Das bekommt besonders die Journaille zu spüren, wenn es mal wieder um Aufsehen erregende Themen geht wie zum Beispiel die Absage der Kirmes. Was Top-Manager können, muss auch für Brauchtums-Größen gelten: Erreichbarkeit! Daher, lieber Lothar Inden: Gehen Sie ans Telefon! Wir werden es Ihnen mit mehr Sternchen danken! ★☆☆☆☆
Angelika Erkelenz gehört zu den aufrechten Kämpferinnen der Reformbewegung Maria 2.0. Wie viele ihrer Mitstreiterinnen fühlt sich die engagierte Katholikin aus dem Süden immer wieder einmal wie der legendäre Don Quijote, der einen aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen kämpfte. Denn in der römischen Kirche mahlen die Mühlen langsam. Und die erhoffte Erneuerung verläuft im Schneckentempo. Dafür, dass die Frauen den Mut nicht sinken lassen, erhalten sie ★★★★★
Auf seine erste olympische Einzelmedaille muss Tischtennisstar Timo Boll weiter warten. Bei seiner sechsten Teilnahme an Olympischen Spielen holte er im Sommer in Tokio mit der Mannschaft wieder Silber. Auch wenn das ein großer Erfolg für den 40-Jährigen ist, kann sich Boll freuen, dass die nächsten Spiele ja bereits in drei Jahren sind: 2024 in Paris. Dann ist er ja gerade mal 43, also im besten Alter eines Mannes und dann hoffentlich auch eines Sportlers. ★★★★★
The Winner takes ist all! Die Gewinnerin beim Rennen um die Leitung des Kulturamtes ist Angélique Tracik, die acht Jahre in Radolfzell am Bodensee (30.000 Einwohner) den Fachbereich Kultur geleitet hat. Provinz schlägt Postenpromis: Vergebens bewarben sich die Kulturexpertin der Grünen, Bürgermeisterin Clara Gerlach, Michael Dimitrov (FDP), Abteilungsleiter im Kulturamt, sowie Rajiv Strauß (SPD), Referent für Kultur im Büro des Oberbürgermeisters. ★★★☆☆
Als Leiterin der Grundschule Kronprinzenstraße und Sprecherin der Düsseldorfer Schulleiter steht Heide Steinke für eine neues Berufsbild bei den Pädagogen. Ihre Schulen wurden zu Testzentren, die Lehrer mutierten zu Gesundheitsmanagern, die sich morgens um halb sechs durch E-Mails von Laboren wühlen. Dass sie sich bald auch noch an eine ganz neue digitale Lernplattform des Landes gewöhnen müssen, fällt in die Kategorie „dornige Chancen“. Fürs Durchhaltevermögen gibt es ★★★★★