Matti Manns Das Rosenmontags-Kind wird 1 x 11

Düsseldorf · Auch für einen närrischen Düsseldorfer gibt es während der Session Ereignisse im Leben, in denen der Karneval zur Nebensache wird. Für die Familie Manns aus Unterbach war der Rosenmontag vor elf Jahren so ein besonderes Ereignis.

 Robuste Fliegerbrille und schicke Lederkluft: Matti Manns geht in dieser Session am liebsten als Pilot vor die Tür.

Robuste Fliegerbrille und schicke Lederkluft: Matti Manns geht in dieser Session am liebsten als Pilot vor die Tür.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Denn dann wurde der kleine Matti geboren und damit gab es noch mehr Grund, ein wunderbares Fest zu feiern, wie sich sein Vater Uwe Manns noch liebevoll erinnert. Passend: Die Anzeige am 27. Februar 2006 lautete konsequenterweise: "Helau, der Prinz kütt!" Klar, dass damit nicht das Unterbacher Prinzenpaar angekündigt wurde, sondern die freudig erwartete Geburt des Sohnemanns Matti.

Papa Uwe hat noch alles im Kopf, als sei es gestern gewesen: "Es war tolles Wetter, und wir wären auch gerne auf den Zug gegangen. Aber Matti war ja um den Dreh angekündigt." Statt Festzelt und Kamelle-Fangen hieß es für den dreifachen Familienvater also, nüchtern bleiben, warten und Mattis Mutter beistehen. Da Mattis Geburt Zuhause stattfand, sind Mattis Eltern immer noch sehr dankbar für die Unterstützung des Geburtshauses Düsseldorf. "Die Hebammen waren trotz der Feiertage ständig im Dienst und dann auch sofort zur Stelle."

Ein Geburtstag am Rosenmontag - das kommt nicht alle Tage vor, und schon gar keiner, bei dem ein Kind wie Matti mit der Elf die närrischste Zahl an Jahren vorweisen kann, die es für einen Karnevalisten geben kann. Historisch einmalig ist zudem dieser Umstand: Da sich die Session an der Terminierung des beweglichen Osterfestes orientiert, fallen aller Voraussicht nach der Geburtstag von Matti und Rosenmontag heute und dann erst wieder 2090 zusammen. Dann wäre Matti 84, und das versetzt ihn auch in Erstaunen. "Ist schon eine witzige Vorstellung, muss ich sagen. Ich bin dann ein richtiger Opa", sagt er lachend. Der Elfjährige ist übrigens auch durch und durch Karnevalist. "Ich mag die kleinen Veedelszüge am Sonntag sehr gerne", sagt Matti. Dafür hat er sich auch ein besonderes Kostüm ausgesucht. In seiner Freizeit spielt er mit seinem Vater gerne Computerspiele, die Flüge simulieren. Da liegt es nahe, dass er sich als Pilot verkleidet. Frei nach dem rheinischen Grundgesetz "Es hätt noch emmer joot jejange" ist dem Realschüler auch sehr anzumerken, dass er in der närrischen Zeit geboren wurde, denn er ist eine richtige Frohnatur. Und er findet: "Man soll das Leben nicht ernster nehmen, als es ohnehin schon ist", sagt er verschmitzt. Seine Eltern finden diese Einstellung nicht immer ideal, wie Mattis Vater Uwe sagt. Der kann heute zwar nicht die ganze Zeit bei seinem Sohn sein, denn er ist mit seiner Mundart-Band "Rhinjold" auch am Rosenmontag sehr gefragt. Ein bisschen Verkleiden gehört für das Geburtstagskind natürlich auch heute dazu. Worauf er sich aber auch sehr freut, das ist eine Indoor-Trampolinhalle. Dort wird er ein paar Stunden mit seinen besten Freunden verbringen. "Dass da auch ein paar Berliner dazu gehören, das ist ja klar", sagt Matti.

Chistopher Trinks

(RP)
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