Rp-Expertenzeit Das Gehirn muss trainiert werden wie ein Muskel
Düsseldorf · Wer kennt das nicht: Man hat sich so viel für den Tag vorgenommen - und am Ende doch wieder die Hälfte vergessen. Auf einer Party trifft man auf viele bekannte Gesichter. Die Namen jedoch wollen einem einfach nicht einfallen. Wie peinlich. Von Geburtstagen oder Telefonnummern ganz zu schweigen.
Oliver Geisselhart weiß Abhilfe.
Der Gedächtnistrainer hat sein Talent zum Beruf gemacht. Im Rahmen der Experten-Zeit der Rheinischen Post Mediengruppe gewährte der Schwabe Einblick in seine Techniken. "Kopf oder Zettel?", fragte der Bestseller-Autor die Gäste, die nach diesem Abend zu ihrer eigenen Überraschung feststellten: Mein Gehirn funktioniert besser, als ich dachte. Es muss nur wie ein Muskel trainiert werden. Wer hoffte, sich mit dem Alter herausreden zu können, sah sich getäuscht: "Alter ist keine Ausrede, das Gehirn wird nicht schlechter, nur langsamer."
Geisselharts wichtigste Technik: Dinge, die man sich merken will, müssen mit später wieder abrufbaren Bildern verknüpft werden. "Und je bescheuerter, kreativer, ausgefallener und am besten sogar schweinischer diese sind, desto besser." Da Theorie allein in der Regel nur bedingt überzeugt, absolvierte der Motivationskünstler mit den Besuchern einige praktische Übungen - und siehe da: Geisselharts Techniken funktionieren wirklich, wenn man sich auf sie einlässt.
Die Bilder, die er in den Köpfen hervorruft, sind bisweilen so abstrus, dass sie sich nur schwer wiedergeben lassen, sich dafür aber umso einprägsamer im Gehirn einbrennen. Ein noch halbwegs plausibles Beispiel im Zusammenhang mit dem Lernen von Fremdsprachen: Das französische Wort für Kuh ist "vache". Wer sich dabei nun immer eine lustige, sich waschende Kuh mit Duschhaube und Waschlappen vorgestellt, wird die Vokabel wohl nie mehr vergessen.