Konzert Comeback für die Kultband "Halve Hahn"

Düsseldorf · Sie waren die erste Düsseldorfer Karnevals- und Brauchtumsband, die es schaffte, die Vorherrschaft der Kölner zu brechen und die Fans in der Landeshauptstadt und dem Umland für Musik auf Düsseldorfer Platt zu begeistern: die Musiker der Band "Halve Hahn".

1998 fand sich die Formation um den Bassisten und Musikproduzenten Achim Wolf zusammen. 2007 ging die Band wegen Querelen mit dem CC auseinander.

Jetzt steht das Comeback an: Am Sonntag, 20. Oktober, spielt "Halve Hahn" ab 12 Uhr im Quartier Bohème an der Ratinger Straße. Von der alten Besetzung wird allerdings nur noch einer dabei sein: eben Bassist Achim Wolf. "Ich will es noch mal wissen, ob wir mit unserer Musik die Düsseldorfer Fans noch begeistern können", sagt er.

"Schuld" an der Gründung von "Halve Hahn" 1998 war übrigens der verstorbene CC-Präsident Günther Pagalies", berichtet Wolf. Pagalies hatte sich eines Tages an ihn gewandt mit der Aufforderung: "Ich brauche endlich eine Düsseldorfer Musikszene. Du musst was machen." Und Wolf komponierte den Song "Düsseldorf ich hann dich jähn", der auf Anhieb ein Erfolg wurde — "Halve Hahn"war geboren. Der nächste Titel "Könije vom Rhing" wurde direkt Nummer eins in der Hitparade von Antenne Düsseldorf und war vier Wochen lang ganz oben in der WDR 4-Hitparade. "Zuerst klang es allerdings ein wenig nach Kölsch, was wir machten", berichtet Wolf.

Auf Vermittlung von Engelbert Oxenfort kam die Band dann an die Mundart-Expertin Monika Voss. "Sie hat uns die Texte auf Band gesprochen, wir haben das nachgesungen und hatten damit die Referenz, dass es auch original Altstädter Platt ist, was wir produzieren."

Viele weitere Hits folgten, Halve Hahn war regelmäßiger Gast bei ARD, ZDF und RTL, dem "Herbstfest der Volksmusik" mit Carmen Nebel, bei den Fernsehsitzungen, der Närrischen Hitparade mit Lotti Krekel und vielem mehr. Schon fast legendär ist der Konvoi der Band mit sechs Reisebussen und unzähligen Bikern zu einem gemeinsamen Konzert mit Heino in Bad Münstereifel. Doch es gab auch Abwanderungen: Ein Sänger wechselte zu "Alt Schuss", einer zur "Band ohne Bart" — alles Gruppen, die in der Folge von "Halve Hahn" ebenfalls auf Düsseldorfer Platt Musik machten.

Diese Wechsel in der Besetzung waren es aber nicht, die 2007 zum Ende führten. Der damaligen CC-Spitze war die Musik der Band "zu rockig" geworden. "Und so schmiss man uns man uns kurzerhand aus der Fernsehsitzung", so Wolf.

Vor Gericht bekamen die Musiker zwar Recht, "aber die Luft war raus."

Jetzt also der Neuanfang mit finanzieller Unterstützung der Schlösser-Brauerei und musikalischer der begabten Pagalies-Tochter Désirée (16), Musikern der WDR-Big Band und Jürgen Hilger-Höltgen. Von dem ehemaligen Hoppeditz stammt der neue Song "Bützeröm", einer türkisch angehauchten Variante der fünften Jahreszeit. Der dazugehörige Clip, aufgenommen in einer Dönerbude auf der Bolkerstraße, hatte bei You Tube nach drei Tagen schon 5000 Klicks. Karten (11/16 Euro) unter vorverkauf@halvehahn.com Christine Zacharias

(cz)
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