Düsseldorfer Barkultur Drei Cocktails und ihre Geschichte

Düsseldorf · Sogenannte Signature Drinks gibt es in vielen Bars, bei manch einem Rezept steckt eine spannende Geschichte dahinter. Drei Barkeeper haben uns ihre Anekdoten erzählt.

 David Rippen in der Bar Square mit seinem Cocktail „Steven Seagal Royal“, den er seinem Kindheitsidol gewidmet hat.

David Rippen in der Bar Square mit seinem Cocktail „Steven Seagal Royal“, den er seinem Kindheitsidol gewidmet hat.

Foto: Anne Orthen (ort)

Wer als Barkeeper etwas auf sich hält, serviert in seiner Bar nicht nur die üblichen Getränke von Mojito bis Mai Tai, sondern bietet auch eigene Kreationen, so genannte „Signature Drinks“. Einige dieser Kreationen haben eine interessante Entstehungsgeschichte. Wir stellen drei davon vor.

Steven Seagal Royal – Bar Square Als Kind war David Rippen, Eigentümer der Bar Square, großer Fan von Actionfilmen mit dem Schauspieler Steven Seagal. Als er sich kürzlich noch einmal dessen Film „Alarmstufe Rot“ anschaute, fiel ihm auf, wie plump die Dialoge und Handlungen seien. „Da habe ich mir gedacht, dass ich Seagal einen Cocktail widmen muss“, erzählt Rippen. Daraus entstand schließlich der „Steven Seagal Royal“, dessen Name allein schon ein Widerspruch ist. Hergestellt wird er aus Dubonnet, Sherry, Cognac und Grand Marnier – und wird dann mit Apfelcidre aufgeschüttet. „Wir nehmen eben nicht den royalen Champagner, sondern die Bauernvariante“, scherzt Rippen. Serviert wird der Drink übrigens stilvoll in einer Biertulpe.

 Der Drink „Q“ wird im Ellington serviert.

Der Drink „Q“ wird im Ellington serviert.

Foto: Daniel Schrader

Stein der Weisen – Cubanitos Der „Stein der Weisen“ ist nicht etwa dank Harry Potter entstanden, sondern durch einen Stammgast der Altstadt-Bar Cubanitos. „Der Gast wollte, dass ich immer etwas Neues für ihn mixe“, erzählt Barkeeper Friedel Ketel, „irgendwann habe ich dann auch mal einen gemacht, wo ich gesagt habe: ‚Der ist richtig lecker.‘“ So landete der Cocktail, der unter anderem aus Gin, Erdbeeren, und Ingwer besteht, schließlich auf der Karte – und avancierte dort zum Dauerbrenner. Der Name „Stein der Weisen“ stammt übrigens von besagtem Gast und geht auf das Mittelalter zurück, wo der Stein der Weisen ein Mythos unter Alchemisten war. Der Legende nach handelt es sich dabei um ein rotes Elixier, das Metalle in Edelmetalle wie Gold und Silber verwandeln soll. „Das passt nicht nur farblich, denn wir verwandeln den Drink in Moneten“, scherzt Ketel.

 Der Stein der Weisen wird um Cubanitos gemixt.

Der Stein der Weisen wird um Cubanitos gemixt.

Foto: Daniel Schrader

Q –Ellington Vor etwa 15 Jahren wurde Robert Potthoff, Eigentümer der Bar Ellington, von einem russischen Wodkahersteller gebeten, für eine Messe sechs Drinks – natürlich mit Wodka – zu kreieren. Der Clou: Das Thema sollte „James Bond“ sein. „Dass ein russisches Unternehmen den Agenten eines gegnerischen Geheimdienstes als Thema wählt, fand ich reizvoll“, erzählt der Barbesitzer. Inspiration für den Drink „Q“, benannt nach dem berühmten Tüftler der Filmreihe, war der Film „Man lebt nur zweimal“, der in Japan spielt. „Dadurch ergab sich auch eine Verbindung zu Düsseldorf“, sagt Potthoff. Schließlich entstand ein Wodka-Sour mit Gurke und Wasabi. Der Cocktail kam nicht nur bei der Messe, sondern auch in der Bar gut an und hat sich als einzige der sechs Kreationen bis heute gehalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort