Spielplatz für Hobby-Influencer Düsseldorf bekommt ein Instagram-Museum

Düsseldorf · Am 25. Oktober eröffnet das erste Instagram-Museum in Düsseldorf. Dort können die Besucher in insgesamt 25 schrillen Kulissen auf Jagd nach dem besten Motiv für ihre Accounts gehen – inklusive einer Umkleidekabine für Outfitwechsel.

 Mike Naseband vor einem Graffiti des Künstlers Flo Kramer. Bis zur Eröffnung sollen jedoch noch viele weitere Bilder und Requisiten in das Museum kommen.

Mike Naseband vor einem Graffiti des Künstlers Flo Kramer. Bis zur Eröffnung sollen jedoch noch viele weitere Bilder und Requisiten in das Museum kommen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Wer einen Blick in die in rosa gestaltete Eingangshalle von „Cali Dreams“ wirft, mag glauben, er stünde im Kinderzimmer eines 13-jährigen Mädchens, das kaum stereotypischer sein könnte. Doch weit gefehlt: Der pinke Palast ist der Eingang zu Düsseldorfs erstem Instagram-Museum, das am 25. Oktober eröffnen wird – und mit 25 Fotokulissen einen Spielplatz für Hobby-Influencer bieten will.

Noch ist außer der Farbe an den Wänden wenig zu sehen, aber bis zur Eröffnung in der kommenden Woche werden Mike Naseband und Kevin Kock die Räume an der Erkrather Straße in Lierenfeld in ein buntes Abenteuerland verwandeln. „Wir wollen die Leute aus dem Alltag heraus in eine Traumwelt bringen“, erzählt Naseband. Und in dieser Welt geht es vor allem um eins: das perfekte Foto. Denn einziger Sinn und Zweck des Cali Dreams Museums („Cali“ als Abkürzung für „California“) ist, dass sich die Besucher vor den verschiedenen Kulissen ablichten lassen, um damit ihre Profile in den sozialen Netzwerken zu schmücken.

Die Idee kam den beiden Freunden bei einer gemeinsamen Reise durch Kalifornien. Dort beobachteten sie, wie an jeder Straßenecke Menschen für Fotos posierten. Warum also nicht einfach diese Kulissen an einem Ort bündeln, so der Gedanke des Duos. Kurze Zeit später in San Francisco sahen sie schließlich, wie mit dem „Museum of Ice Cream“ diese Idee bereits umgesetzt wurde. Auch in Köln gab es bereits ein ähnliches Angebot. „Dann haben wir uns gedacht, dass wir das auch in Düsseldorf machen wollen“, sagt Naseband.

Fünf Monate ist dieser Entschluss nun her. In der Zwischenzeit haben die beiden zusammen mit einem Investor einen 1500 Quadratmeter großen Geschäftsraum in Lierenfeld angemietet, darin Wände hochgezogen und in quietschbunten Farben gestrichen. Nun geht es daran, die 25 Kulissen zu erstellen. Vom kalifornischen Strand über eine Chinatown bis zur rosafarbenen Tankstelle inklusive eines Cadillacs ist die Bandbreite groß. Zahlreiche Requisiten sollen die Kulissen authentisch machen. Das Motto dahinter: Je bunter und schriller, desto besser. Zwei Stunden haben die Besucher Zeit, den besten Winkel für ihre Fotos zu finden. Damit sich die Besucher nicht 25-mal im selben Outfit ablichten lassen müssen, gibt es Umkleidekabinen für einen schnellen Klamottenwechsel. Zudem werden auf Wunsch Selfie-Sticks und Powerbanks verteilt, falls das Smartphone an seine Grenzen kommt. Mit 29 Euro Eintritt ist der Spaß jedoch nicht unbedingt preiswert. Im Gegenzug würden den Instagramern aber genügend spektakuläre Motive geboten, um wochenlang ihre Accounts mit Bildern befüllen zu können, meint Naseband.

Blick ins interaktive Museum „Supercandy House“ in Köln
12 Bilder

Blick ins „Supercandy House“ in Köln

12 Bilder
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Dabei stellt sich auch die Frage, ob das Abenteuerland wirklich den Titel „Museum“ verdient hat, doch Mike Naseband hat daran keinen Zweifel: „Wir wollen kein Fotostudio sein, für mich ist das hier modere Kunst.“ Sämtliche Motive seien in Zusammenarbeit mit einer US-amerikanischen Grafikerin designt worden, einige wurden sogar von lokalen Künstlern wie Vincent Tups oder dem Sprayer Flo Kramer gestaltet.

Und noch bevor der erste Influencer auf Foto-Safari gehen konnte, planen die beiden Gründer bereits für die Zukunft. Die Themenräume sollen regelmäßig geändert werden, der Hinterhof des Museums soll im Sommer für Events genutzt werden. Zudem sind Merchandisingprodukte wie Limonaden, Eiscreme und Socken geplant, frei nach dem US-amerikanischen Motto: Think big. „Cali Dreams soll eine Lifestyle-Marke werden“, sagt Mike Naseband. Sorge, dass das Projekt scheitern könnte, hat er nicht. „Wir sind von unserer Idee absolut überzeugt.“ In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob das die Besucher ähnlich sehen.

Öffnungszeiten Das Cali Dreams Museum öffnet ab dem 25. Oktober täglich von 10 bis 22 Uhr. Der Eintritt beträgt 29 Euro. Infos unter www.calidreams.de und bei Instagram auf dem Account @calidreams.museum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort