Katharina Sieverding Bonner Vernissage mit Düsseldorfer Gefolgschaft

Düsseldorf · Der Andrang war gewaltig, und es war ein großer Abend für Katharina Sieverding, eine der bedeutendsten deutschen Künstlerinnen. Die seit 1964 in Düsseldorf lebende Grande Dame der Fotokunst ließ sich feiern und war sichtlich bewegt, dass ihre fünf Dekaden umspannende Arbeit nun bis Mitte Juli in einer retrospektiven Einzelausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn unter dem Titel "Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017" gewürdigt wird.

 Katharina Sieverding mit Andreas Gursky

Katharina Sieverding mit Andreas Gursky

Foto: Jennifer Zumbusch

Der Andrang war gewaltig, und es war ein großer Abend für Katharina Sieverding, eine der bedeutendsten deutschen Künstlerinnen. Die seit 1964 in Düsseldorf lebende Grande Dame der Fotokunst ließ sich feiern und war sichtlich bewegt, dass ihre fünf Dekaden umspannende Arbeit nun bis Mitte Juli in einer retrospektiven Einzelausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn unter dem Titel "Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017" gewürdigt wird.

Das sei ein denkwürdiger Moment, betonte die 72-Jährige. Und wie stets üblich bei Vernissagen kam die Künstlerin in Begleitung ihrer Familie. Mit ihrem Mann, dem Künstler Klaus Mettig, ist sie privat wie geschäftlich ein eingespieltes Team. Und die beiden Kinder, Pola (ebenfalls erfolgreiche Künstlerin) und Orson (Musiker) gehören ebenso zur "Fabrik", wie Sieverding ihr Studio-Atelier nennt.

Neben Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf und Rein Wolfs, Direktor der Bundeskunsthalle, waren auch zahlreiche Sammler, Weggefährten und Freunde aus Düsseldorf angereist. So auch Andreas Gursky, der als König der Kingsize-Fotografie und Preisrekordhalter auf dem Fotokunstmarkt gilt, seine Partnerin Annika Franz (Agentur Kunst und Kollegen), Galeristin Meike Denker und Uralt-Freundin Carmen Knoebel, verheiratet mit dem Künstler Imi Knoebel und früher Chefin des legendären "Ratinger Hof". Dort hielten nicht nur Katharina Sieverding und Sigmar Polke einst Hof - der "Hof" war die Geburtsstätte von deutschem Punk und New Wave und das Wohnzimmer der Professoren und Studenten der benachbarten Kunstakademie. Immerhin gestaltete Josef Beuys diese Kneipe. Und seine junge Schülerin Katharina Sieverding (früher statt mit rotem mit blondem Haar und ohne dunkle Brille) war da auch schon so politisch wie heute. Eine ihrer zentralen Arbeiten "Deutschland wird deutscher" von 1992 ist in Bonn zu sehen - eine Persiflage auf die Deutschtümelei "und heute so aktuell wie damals", sagte Sieverding.

(dh)
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