Düsseldorfer in aller Welt Bettina Müller ist Concierge auf Mallorca
Düsseldorf · Wenn sie aus dem Fenster schaut und den tristen Himmel sieht, freut sie sich sehr, nächste Woche wieder auf ihre Sonnen-Insel zu fliegen. "Mallorca zieht mich magisch an", sagt Bettina Müller. Dabei träumt sie nicht von einem Urlaub auf der Finca. Vielmehr hat sie 2006 Düsseldorf den Rücken gekehrt und sich im Südwesten im eleganten Hafenort Port d'Andratx als Concierge niedergelassen.
Wenn sie aus dem Fenster schaut und den tristen Himmel sieht, freut sie sich sehr, nächste Woche wieder auf ihre Sonnen-Insel zu fliegen. "Mallorca zieht mich magisch an", sagt Bettina Müller. Dabei träumt sie nicht von einem Urlaub auf der Finca. Vielmehr hat sie 2006 Düsseldorf den Rücken gekehrt und sich im Südwesten im eleganten Hafenort Port d'Andratx als Concierge niedergelassen.
Eine von vielen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die ihren Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt haben - die RP stellt solche Menschen ab sofort in loser Folge vor.
Ähnlich wie in einem Fünf-Sterne-Hotel ist Bettina Müller als Frau für alle Fälle im Einsatz: Sie besorgt die Yacht, die Villa, den Babysitter, reserviert Tische, kümmert sich um Chauffeur, Haushälterin oder Poolreinigung, organisiert Helikopter-Flüge, Hochzeitsgeschenke und Dinner mit Sonnenuntergang. Als "privater Butler" hat die 51-Jährige ihre Nische gefunden: Die Düsseldorferin war die Erste, die einen deutschsprachigen Mallorca-Concierge-Service gegründet hat, um Urlaubern oder Residenten den Rücken freizuhalten.
Wie kommt die Fremdsprachen-Korrespondentin dazu, in Spanien das Leben anderer gewissermaßen in die Hand zu nehmen? "Ich kann gut organisieren, recherchieren, improvisieren und finde für jedes Problem eine Lösung", sagt sie. Wer die quirlige, perfekt spanisch, englisch und französisch sprechende Mutter einer zwölf Jahre alten Tochter erlebt, glaubt ihr aufs Wort. "Todo es posible - alles ist möglich" - und erst recht auf ihrer Insel. Dort hat Bettina Müller seit dem sechsten Lebensjahr im Haus der Eltern die Ferien verbracht.
Ihr Organisationstalent hat sie zudem 15 Jahre lang als Office- und Projektmanagerin trainiert. Als persönliche Assistentin in den Vorzimmern von Vorständen und Geschäftsführern hat sie sich nicht selten auch um private Anliegen ihrer Chefs gekümmert. "Das war eine harte Schule", findet sie. In solchen Jobs müsse man flexibel sein und diskret im Hintergrund bleiben.
Waren es anfangs meist deutsche Urlauber, die die Unterstützung der Concierge suchten, hat sich der Kundenkreis international erweitert. Dubai, Skandinavien, Polen, England, USA, aus aller Welt kommen die Kunden und wollen vor allem eines gewinnen: Zeit. Solch ein Luxus hat seinen Preis, den die Agenturchefin nicht verrät. Denn das individuell vereinbarte Honorar hängt von der maßgeschneiderten Dienstleistung ab.
Und die kann auch schon mal kurios ausfallen: "Eine Südafrikanerin hatte es eilig mit der Scheidung. Ich bekam den Auftrag, die Unterschrift ihres ahnungslosen Ehemannes unter die Papiere zu besorgen", erinnert sich Müller. Und so stand sie dann am Hafen von Palma, als der Herr mit seiner Yacht einlief. "Er war ganz schön überrascht, hat aber alles unterschrieben - und mein Job war erledigt." Dagmar Haas-Pilwat