Premiere 13 Leichen liegen im Keller der Komödie

Düsseldorf · Ein absurdes Märchen mit 13 Leichen, aufgeführt zum Abschluss eines künstlerischen Lebenswerks? "Auf gar keinen Fall", sagt Helmuth Fuschl. "Wir machen natürlich noch weiter als Chefs der Komödie. Aber so langsam suchen wir einen adäquaten Nachfolger fürs Haus, das der dann als Theater weiterführen kann." Denn er und sein Partner Paul Haizmann denken mittlerweile an die Rente, schließen aber natürlich schon jetzt Verträge mit Theater und Schauspielern für die nächsten Jahre ab. Auch die aktuelle Produktion, die ab morgen zu sehen ist, wurde schon vor einiger Zeit geplant. "Arsen und Spitzenhäubchen" ist eines der weltweit erfolgreichsten Theaterstücke, wurde 1941 in New York zum ersten Mal gezeigt und lief dann dort 1444 Mal vor ausverkauftem Haus. Im Originalstück stehen

 Jens Knospe, Karl-Heinz von Hassel, Thorsten Hamer (hi. v.l.) stehen mit Alexander von der Groeben und Lutz Reichert (vo. v.l.) auf der Bühne.

Jens Knospe, Karl-Heinz von Hassel, Thorsten Hamer (hi. v.l.) stehen mit Alexander von der Groeben und Lutz Reichert (vo. v.l.) auf der Bühne.

Foto: Schaller

Ein absurdes Märchen mit 13 Leichen, aufgeführt zum Abschluss eines künstlerischen Lebenswerks? "Auf gar keinen Fall", sagt Helmuth Fuschl. "Wir machen natürlich noch weiter als Chefs der Komödie. Aber so langsam suchen wir einen adäquaten Nachfolger fürs Haus, das der dann als Theater weiterführen kann." Denn er und sein Partner Paul Haizmann denken mittlerweile an die Rente, schließen aber natürlich schon jetzt Verträge mit Theater und Schauspielern für die nächsten Jahre ab. Auch die aktuelle Produktion, die ab morgen zu sehen ist, wurde schon vor einiger Zeit geplant. "Arsen und Spitzenhäubchen" ist eines der weltweit erfolgreichsten Theaterstücke, wurde 1941 in New York zum ersten Mal gezeigt und lief dann dort 1444 Mal vor ausverkauftem Haus. Im Originalstück stehen

 Denken so langsam an ihre Rente: Helmuth Fuschl (l.) und Paul Haizmann

Denken so langsam an ihre Rente: Helmuth Fuschl (l.) und Paul Haizmann

Foto: Bauer

15 Schauspieler auf der Bühne. "Das haben wir ein bisschen reduziert", so Fuschl. Aber immerhin noch neun Schauspieler gehören zum gut aufgelegten Ensemble, das die abstruse Geschichte der beiden mordenden Schwestern Abby und Martha erzählt. Das Besondere an der Düsseldorfer Inszenierung: Beide Ladys werden von zwei Männern dargestellt. "In anderen Stücken hat es bislang nur Stress mit den weiblichen Darstellern für diese Rolle gegeben", so der Theaterchef. "Darum haben wir andersherum besetzt." Aber: Thorsten Hamer und Jens Knospe spielen die Damen nicht als Frauen, sondern mit ihrer eigenen Stimme und eigenem Ausdruck. "Das war bei den Proben ganz schön schwierig, nicht in die Frauenstimme zu fallen", so Knospe.

Die anderen Darsteller sind Lutz Reichert als Dr. Einstein, Ingo Heise als Mortimer, Nicole Gütling als Ellen, Armin Riahi als Polizist O'Hara, Christian Diederichs als Witherspoon, Alexander von der Groeben als Jonathan und — ein Stammgast auf der Bühne an der Steinstraße — Karl-Heinz von Hassel. Der frühere Tatort-Kommissar stellt Teddy, den Bruder der Ladys, dar. Alle Darsteller spielen in der Garderobe und Mode der 40er Jahre — das war der Ausstatterin Kiki de Kock ganz wichtig. Vor allem die beiden Kleider für die Hauptdarsteller/innen seien gezielt ausgesucht und maßgeschneidert worden. "Mit speziellem Herzchenstoff."

Das Stück bleibt bis zum 12. Dezember auf dem Spielplan und eignet sich nach Aussage der Theatermacher für die ganze Familie. Fuschl: "Das können auch Kinder sehen — es passiert nichts Gruseliges." Vor Weihnachten dann kommen die "Golden Girls" unter anderem mit Anita Kupsch und Viktoria Brams auf die Bühne. Und Fuschl und Haizmann werden auch diese Ladys in ihrer Funktion als Theaterleiter begrüßen. Anke Kronemeyer

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort