Champagner inklusive Stadtführung mit der Freifrau von Kö

Düsseldorf · Mit wedelndem Fächer läuft Freifrau von Kö auf den Park des Theatermuseums zu, wo sie von Iris und ihren Freundinnen bereits erwartet wird. "Ich war grade noch einkaufen", erklärt die glamouröse Dame die vielen feinen Tüten, die sie mit sich führt. Mit Küsschen, Küsschen werden alle begrüßt.

 Die Freifrau von Kö im Kreise ihrer Touristengruppe. Mit bürgerlichem Namen heißt die selbsternannte Adelige Andreas Patermann.

Die Freifrau von Kö im Kreise ihrer Touristengruppe. Mit bürgerlichem Namen heißt die selbsternannte Adelige Andreas Patermann.

Foto: RP, Andreas Endermann

Dann verschwindet die Freifrau wieder, um sich frisch zu machen. Als sie nach einigen Minuten zurückkehrte, konnte es mit einem damenhaften "Kinder, kommt Ihr" losgehen. Und wie alle Stadtführungen, die die Travestiekünstlerin seit März anbietet, startete auch diese am Samstag — wohl standesgemäß — mit einem Glas Champagner im nahe gelegenen Hofgarten. Freifrau von Kö hat es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, der "Landesbaugrube Düsseldorf" — wie sie sagt — wieder etwas mehr Glamour zu verleihen. Schließlich liege die Schönheit und Eleganz der Stadt derzeit vielerorts unter Bauschlamm verborgen.

Deshalb führte der Weg der Gruppe über die Dumont-Brücke auch zunächst auf die Kö, der unangefochtenen Prachtmeile der Stadt, und dann auf den Burgplatz. Die Basis ihrer Führung sei eine seriöse Vermittlung der Stadtgeschichte, die neben bedeutenden Orten auch bedeutende Frauen wie Louise Dumont, Anna Maria Luisa de' Medici, Johanna Ey und Lore Lorentz thematisiert. Ein Augenzwinkern mit den endlos scheinenden Wimpern ist freilich immer dabei, "etwas Theater muss schließlich sein", wie die selbsternannte Freifrau erklärte.

Einen Großteil der Führungsgruppe machten Iris, ihre Schwester Steffi mitsamt Freundinnen aus, die mit der Stadtführung Iris' Junggesellinnenabschied begingen. Ahnungslos wurde die baldige Braut am Morgen am Flughafen abgeholt, was ihr blühte wusste sie da noch nicht. Eine "perfekte Überraschung", befand Iris aber, die ihrem Mann am 14. Mai — ausgerechnet dem Tag des Eurovision Song Contest — das Ja-Wort geben will.

(RP)
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