Düsseldorf Stadt will Modestandort mit 200.000 Euro stärken
Düsseldorf · Kann die Stadt in Krisenzeiten ein durchaus sinnvolles Projekt mit jährlich 200.000 Euro unterstützen? Kajo Keil (SPD) hatte Zweifel und bat am Donnerstag im Ausschuss für Wirtschaftsförderung im Namen seiner Fraktion darum, den Beschluss über die finanzielle Beteiligung der Stadt am Verein "Fashion Net Düsseldorf" erst am 25. Juni im Rat zu treffen. "Bis dahin kann uns der Kämmerer aktuelle Zahlen zur Etat-Situation vorlegen", so Keil.
Düsseldorfer Jungdesigner auf der Exit 09
Diskutiert wurde das Papier, über das nicht abgestimmt wurde, aber dennoch. Der Verein war Anfang April von Vertretern der Stadt, der Messe, der Modemessen-Veranstalterin Igedo Company sowie Showroom-Betreibern und Mode-Unternehmern gegründet worden. Ziel ist, gemeinsam den Modestandort Düsseldorf zu stärken.
Die Mitglieder wollen damit auf veränderte Rahmenbedingungen im Modebereich reagieren: So haben immer mehr Modefirmen mehr als zwei Kollektionen im Jahr, weshalb der Turnus der Modemesse CPD für viele uninteressant ist. Zudem setzen Firmen wie H&M auf eigene Vertriebswege, gehen gar nicht den Weg über Order auf der Messe.
Showrooms haben außerdem ganzjährig geöffnet, können also außerhalb der Messezeiten besucht werden, und auch die Konkurrenz durch in- und ausländische Modemessen wächst. Der Verein möchte daher in Düsseldorf Interessen bündeln, mit Marketing- und PR-Aktionen für den Standort werben, hochwertige Mode-Events organisieren und Showrooms stärker in die Messe einbinden.
Alle Mitglieder sollen sich finanziell beteiligen. Konkrete Zahlen wollte Wirtschaftsdezernent Wilfried Kruse nicht nennen: "Aber der Anteil des Landes wird über dem Düsseldorfs liegen, die Anteile der anderen darunter." Kruse empfahl der Politik, dem jährlichen Beitrag von jährlich 200.000 Euro noch vor der Sommerpause zuzustimmen. "Wir sollten auch gut vernetzte Persönlichkeiten gewinnen", regte der Ausschuss-Vorsitzende Klaus Mauerberger (CDU) an. "Zum Beispiel Albert Eickhoff."
