Düsseldorf Stadt will 350 Plätze für Asylbewerber schaffen

Düsseldorf · Nach anhaltender Kritik an der schlechten Unterbringung von Asylbewerbern in Düsseldorf reagiert die Stadt: Baudezernent Gregor Bonin hat angekündigt, dass in den kommenden Monaten 350 neue Plätze für Asylbewerber eingerichtet werden sollen.

Ziel sei es, dass kein Asylbewerber mehr aus Platzmangel in Hotels oder in Obdachlosenunterkünften untergebracht werden muss, sondern in "adäquaten Unterkünften".

Ob dies gelinge, hänge vom Erfolg der Verhandlungen unter anderem mit Vermietern ab. "Ich gehe davon aus, dass wir das schaffen", sagte er im Gesundheitsausschuss.

Bereits in den vergangenen Monaten habe die Stadt alle Anstrengungen unternommen, um sich auf die steigende Zahl an Asylbewerbern einzustellen, sagte Bonin. So seien bereits 370 zusätzliche Plätze geschaffen worden. Die Stadt verfolge dabei das Konzept, keine Großunterkünfte zu errichten, sondern die Menschen über das Stadtgebiet zu verteilen. So seien neue Unterkünfte in den Stadtbezirken 1,2,3,6 und 10 geschaffen worden, in den Bezirken 4,7 und 8 gebe es bereits Einrichtungen. Die Stadt achte darauf, dass alle über eine gute Infrastruktur verfügten und nicht in sozialen Brennpunkten lägen.

Hintergrund ist, dass die Zahl der Asylbewerber in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Sie werden den Städten nach einem festen Schlüssel zugeteilt. So gab es im Jahr 2009 noch 344 Asylbewerber in Düsseldorf; Ende 2013 lag ihre Zahl bei 1114. Eine weitere Steigerung wird erwartet. Sozialdezernent Burkhard Hintzsche kündigte an, dass auch die Kräfte für schulische und soziale Betreuung aufgestockt würden. Um die soziale Betreuung kümmert sich die Diakonie.

Deren Vorsitzender Thorsten Nolting sagte, es sei nun Aufgabe aller Beteiligten, sich auf die Lage einzustellen. "Wir sind alle etwas überrollt worden von den steigenden Zahlen." In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Beschwerden über Mängel in der Flüchtlingsunterbringung gegeben. Kritiker werfen der Stadt vor, dass ihr ein Konzept fehlt.

(arl)
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