Bauen in Düsseldorf Tetelberg: Büros sind nicht gesetzt

Stadt und Bürgerinitiative nähern sich bei einem Ortstermin an. Die Bebauung im Süden des Plangebietes ist bislang nur Bestandteil der Machbarkeitsstudie.

 Klaus Wagenbach (r.) zeigt Ruth Orzessek-Kruppa (r.) und Cornelia Zuschke (2.v.r.) sein Kulturlabor.

Klaus Wagenbach (r.) zeigt Ruth Orzessek-Kruppa (r.) und Cornelia Zuschke (2.v.r.) sein Kulturlabor.

Foto: Marc Ingel

War alles nur ein Missverständnis? Diesen Eindruck konnte gestern gewinnen, wer an dem Ortstermin in dem Kulturraum Datscha teilnahm. Die Beigeordnete Cornelia Zuschke und Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa waren einer Einladung der Bürgerinitiative Tetelberg gefolgt, die sich vehement gegen das Bauprojekt zwischen Volmerswerther und Völklinger Straße einsetzt. Dabei geht es weniger um die Wohnbebauung und schon mal gar nicht um den Schulneubau des Luisen-Gymnasiums, sondern vor allem um den Büroriegel im Süden des mehr als zehn Hektar großen Areals. Diese „Mantelzone“ ist auch immer noch als Standort für ein neues Technisches Rathaus im Gespräch.

Was Cornelia Zuschke im Rahmen einer hitzigen Diskussion aber sofort klarzustellen versuchte: Was für den Süden des Geländes geplant ist, sei alles andere als in Stein gemeißelt und allenfalls Bestandteil einer Machbarkeitsstudie. „Diese Flächen gehören uns zum Teil ja auch gar nicht.“ Im Gegensatz zu den Baufeldern 1 (Sozialer Wohnungsbau) und 2 (Schule mit Sporthalle) stelle das Baufeld 3 eine Option für die Zukunft dar. Dennoch müsse es für eine Stadt erlaubt sein, szenarische Alternativen aufs Papier zu bringen. In diesem Zusammenhang sei ohnehin vorgesehen, die Bebauung sukzessive zu entwickeln, „und da war der Büroriegel immer außen vor“, betont Orzessek-Kruppa.

Der Bürgerinitiative sind vor allem drei Dinge wichtig, die Sprecherin Steffi Veenstra unterstrich: Durch die geplante Bebauung gehe ein stadtklimatisch bedeutsamer Ausgleichsraum verloren. Außerdem: 400 bis 500 neue Wohnungen und 1000 Schüler würden ein Verkehrschaos heraufbeschwören, für das bis jetzt keine Lösungen aufgezeigt werden. Und nicht zuletzt: Gerade der Bereich im Süden bestünde eben nicht nur aus Brachflächen, hier gebe es Subkultur wie die Datscha oder das Kulturlabor, außerdem 19 Kleingärten, die ebenfalls betroffen sind. Zumindest für die Ponyranch scheint eine Lösung gefunden zu sein: Die Bezirksvertretung 3 hatte am Dienstag einem Umzug zum Aderdamm zugestimmt.

Für Klaus Wagenbach, der nicht nur das Kulturlabor leitet, sondern dort auch privat wohnt, gilt das nicht. Die Stadt habe ihm zwar eine Alternative unterbreitet, „das war aber kein Angebot, das war eine Zumutung“. Das Haus sei komplett marode gewesen und inzwischen auch abgerissen worden. „Ich hätte es erwerben, renovieren und wahrscheinlich nach fünf Jahren auch wieder auf eigene Kosten abreißen müssen. Das ist nichts anderes als Zermürbungstaktik“, sagt er.

Ungeachtet dessen war der gestrige Termin mit Zuschke und Orzessek-Kruppa sicher ein Fortschritt, denn jetzt redet man nicht mehr über-, sondern miteinander. „Wir wollen hier absolut nichts mit der Brechstange durchsetzen“, erklärt die Planungsdezernentin.

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