Düsseldorf Stadt: U-Bahn-Baustelle trotz Gas-Austritts sicher

Düsseldorf · Für die Stadtverwaltung war der Großeinsatz der Feuerwehr auf der U-Bahn-Baustelle kein besonderes Vorkommnis. Nicht einmal die Projektleitung sei alarmiert worden, sagt Andrea Blome, die als Chefin des Amts für Verkehrsmanagement für die Baustelle zuständig ist. "Das Geheimnis liegt darin, jeden Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen – und das funktioniert bei uns sehr gut."

 Die Feuerwehr war gut zwei Stunden auf dem Corneliusplatz am Ende der Königsallee im Einsatz.

Die Feuerwehr war gut zwei Stunden auf dem Corneliusplatz am Ende der Königsallee im Einsatz.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Für die Stadtverwaltung war der Großeinsatz der Feuerwehr auf der U-Bahn-Baustelle kein besonderes Vorkommnis. Nicht einmal die Projektleitung sei alarmiert worden, sagt Andrea Blome, die als Chefin des Amts für Verkehrsmanagement für die Baustelle zuständig ist. "Das Geheimnis liegt darin, jeden Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen — und das funktioniert bei uns sehr gut."

Am Sonntagabend war es ein lautes Alarmsignal gewesen, das auf den Defekt eines Aggregats der Vereisungsanlage auf dem Corneliusplatz hinwies.

Dort trat Ammoniak aus, das zum Gefrieren des Erdreichs unter dem Kaufhof dient. Die Feuerwehr suchte in Schutzanzügen nach der Ursache, schaltete auch einen Mitarbeiter der Firma ein, die die Vereisungsanlage betreibt. "Das Sicherheitskonzept hat funktioniert", sagt Blome.

Die Panne sei ohnehin nicht sicherheitsrelevant: Um den unterirdischen Eispanzer tauen zu lassen, bräuchte es Wochen. Das Gebäude wird zudem von einem Messgerät beobachtet, das kleinste Absenkungen registriert und an einen Computer sendet. Wenn der Alarm schlägt, startet ebenfalls das Sicherheitsprogramm, an dessen Ende die Einberufung des Stabes für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) steht. "Das war an unserer Baustelle noch nie nötig", sagte Blome.

Nicht zuletzt aus dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs beim U-Bahnbau habe man gelernt, "besser zu früh als zu spät einzugreifen." Die größte Veränderung am Kaufhof wurde vor gut drei Jahren registriert, als das Messgerät eine Abweichung von zwei Millimetern anzeigte — dies liegt deutlich unterhalb des kritischen Werts.

Genauso gut funktionierte das Sicherheitskonzept im Oktober 2009, als unter einer Häuserzeile am Wehrhahn das Erdreich abrutschte. Mit einer Polizeieskorte war damals Flüssigbeton an die Baustelle gebracht worden. "Das war der einzige sicherheitsrelevante Vorfall", sagte Blome.
Eine ähnliche große Herausforderung stellte der Fall von zwei Männern dar, die beschuldigt wurden, beim Kölner U-Bahn-Bau wichtige Bauteile gestohlen zu haben. Diese Männer hatten auch in Düsseldorf gearbeitet. Die Stadt ließ mehr als 700 technische Protokolle kontrollieren und entdeckte 27 Unregelmäßigkeiten. Die Sicherheit des Baus selber konnte sie weiter garantieren.

Schließlich bewährte sich das Sicherheitskonzept auch noch bei zwei kleineren Fällen: einem fünf Zentimeter tiefen Loch auf der Straße "Am Wehrhahn" und als mehr als 1000 Liter Erde in der Baustelle für den Bahnhof "Graf-Adolf-Straße" rutschten, weil eine Fuge zwischen zwei Schlitzwänden nicht ganz dicht war.

(ac/top/ila)
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