Düsseldorf Stadt sucht Konzept gegen leere Ränge

Düsseldorf · Die Politik will die Struktur der Hallengesellschaft verbessern, um ISS Dome und Esprit-Arena besser zu vermarkten. Vor allem an der Halle in Rath, in der fast nichts mehr los ist, gibt es Kritik. Die Sportagentur wird eingegliedert.

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Die Pläne des Rathauses, die Hallen-Familie mit Düsseldorf Congress (DC) und der Sportagentur unter ein gemeinsames Dach mit einem einzigen Aufsichtsrat zu stellen, werden konkret. Der Stadtrat entscheidet wahrscheinlich in der kommenden Woche über die Eingliederung der Sportagentur und eine Erweiterung des Aufsichtsrats.

Anlass für diese Umstrukturierung ist die schlechte Auslastung der Hallenfamilie (Arena, ISS Dome, Mitsubishi-Electric-Halle, Burg-Wächter Castello). Vor allem die beiden größten Hallen, Arena und ISS Dome, standen deshalb zuletzt in der Kritik: Nur wenige Sportveranstaltungen und Konzerte spülen Geld in die Stadtkasse, die Hallen stehen häufig leer — von den Spielen der Fortuna und der (von der Miete weitgehend befreiten) DEG abgesehen. Gleichzeitig belasten die Hallen die Stadt mit Millionenbeträgen.

Eine deutliche Verbesserung erhofft sich die Stadtspitze nun von der neuen Zentralgesellschaft, die unter dem Arbeitstitel "Düsseldorf Congress Sport & Event (DCSE)" entwickelt wird. Die Sportagentur, die große Sport-Events nach Düsseldorf bringen soll, könnte dabei von Synergieeffekten profitieren. Sie kann durch die Eingliederung leichter auf die Kontakte von Messe und DC und ihre Ressourcen zum Beispiel für Werbung zugreifen. Dadurch, so hofft man im Rathaus, wird die Sportagentur besser, schneller und erfolgreicher. Der im Oktober gestartete DC-Geschäftsführer Martin Ammermann soll die Pläne umsetzen.

Die Struktur der beteiligten Gesellschaften, die allesamt mehrheitlich der Stadt gehören, ist hochkomplex. Auch der Entwurf für die Änderung, den die Kämmerei erarbeitet hat und der den Politikern kurzfristig ausgehändigt wurde, ist schwer zu verstehen. Die SPD ließ das Thema deshalb von der Tagesordnung des Hauptausschusses nehmen. Sie will mehr Zeit zur Beratung haben. Es ist deshalb unklar, ob der Beschluss wie geplant in der kommenden Woche im Rat gefasst wird.

Die Hallengesellschaft steht vor einer schweren Aufgabe. Düsseldorf befindet sich im Wettbewerb mit vielen umliegenden Städten, in denen es ebenfalls große Hallen gibt. Zugleich ist die Anzahl der Events, die die nötige Menge an Zuschauern zieht, begrenzt. Auch die DEG, für die der Dome einst hauptsächlich gebaut wurde, bekommt die riesige Halle derzeit nicht gefüllt. Darüber hinaus ist die Finanzierung der nächsten Saison des Vereins in der 1. Liga noch immer nicht gesichert, auch wenn es zuletzt positive Signale an der Brehmstraße gab.

Eine Mitschuld daran, dass es so wenig andere Events im Dome gibt, weil angeblich viele Termine für Eishockeyspiele frei bleiben müssen, weist der Verein zurück. Dort betont man, dass die DEG schon seit Jahren ihre Spiele verlegt, wenn am selben Datum eine andere Veranstaltung steigen soll.

(RP/ila)
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