Naherholungsgebiet Stadt soll Aaper Wald kaufen

Düsseldorf · Die Bürgerinitiative macht Druck: Im Sommer will sie die nötigen 12 000 Unterschriften zusammen haben, dann soll das Bürgerbegehren starten. Sie will die Stadt zwingen, das Areal endgültig für die Naherholung zu sichern.

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Foto: RP, Jenny Möllmann

Der Saal war proppevoll. 120 Leute drängten sich am Dienstagabend in der Seniorenresidenz Grafenberger Wald und machten deutlich, dass sie den Druck auf die Stadt verstärken wollen. "Die Stadt muss den Aaper Wald unbedingt kaufen und den Düsseldorfern so ihre Naherholungsoase erhalten", sagt Wolfgang Gruß von der Bürgerinitiative Aaper Wald. Vertreter der Verwaltung waren trotz Einladung nicht erschienen, die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) sagte mit Verweis auf ein laufendes Verfahren ab.

7000 Unterschriften hat die Initiative für das angestrengte Bürgerbegehren bereits gesammelt. Im Sommer, so ist man sicher, sollen die nötigen 12 000 zusammen sein. Dann könne das Verfahren in Gang kommen. Das Ziel: Die Stadt soll so gezwungen werden, den Aaper Wald vom derzeitigen Eigentümer, der Bima, zu kaufen.

Nur zu welchem Preis? Darüber scheinen sich die Stadt und die Bima nicht einig zu werden, mutmaßt Gruß. Den gutachterlich festgestellten Verkehrswert von vier Millionen Euro scheint die Stadt nicht wesentlich aufstocken zu wollen. Die Bima aber will selbstverständlich den maximalen Preis erzielen. Bei bislang gescheiterten Verhandlungen mit potenziellen Investoren Anfang des Jahres soll es um eine Summe von 12,6 Millionen Euro gegangen sein. Fakt ist: Der Aaper Wald konnte für eine solch hohe Summe bisher nicht verkauft werden.

Verbot der Bezirksregierung?

"Alle Ratsparteien wollen das Naherholungsgebiet kaufen. Nur nicht zu jedem Preis", stellte Gruß fest. Deshalb plädierten am Dienstagabend alle Versammelten, das Bürgerbegehren auf jeden Fall anzustrengen, das heißt: weiter Unterschriften dafür zu sammeln.

Einen möglichen Disput mit der Bezirksregierung Düsseldorf befürchtet die Bürgerinitiative nicht. Die Stadt argumentiere, die Bezirksregierung könne den Kauf verbieten, wenn der Preis dafür zu hoch sei. Dies habe man ihm bei der Bezirksregierung aber nicht bestätigt, sagt Gruß. Eine ausführliche Beurteilung der Lage habe man angefordert. "Wir warten darauf, sie kann jeden Tag kommen."

Auch die bisher schon vom Rat beschlossene Veränderungssperre reicht der Bürgerinitiative nicht aus. Denn: Die sichere im Falle eines Verkaufs an einen Investor zwar den freien Zugang aller Wege zu, alle anderen Flächen wären einem privaten Investor aber vorbehalten. Viele Freizeittätigkeiten wie der Modellflug wären dann nicht mehr möglich, sagt Gruß.

Am 1. Mai will die Bürgerinitiative Aaper Wald mit einem Stand im Hofgarten vor Ort sein. "Da hoffen wir einen Großteil der Unterschriften zu bekommen, die wir noch brauchen."

(RP)
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